Holland wir kommen – 3 Tage Zeit und weg…so läuft es bei uns seit einigen Jahren. Für uns ist es Entspannung pur 1-3 Tage auf einem Berg zu stehen, am Strand zu liegen, den Geist mit neuen Orten, Menschen und Natur anzuregen. Einfach den Alltag zu durchbrechen!
Dafür nehmen wir auch gerne die 600 km in Kauf um mal schnell für 3 Tage nach Holland zu fahren.
Ein Roadtrip durch Holland
Kaum zu glauben, aber es ist unser erstes Mal in Holland. Was uns zu diesem Zeitpunkt spontan zu den Niederlanden einfällt, ist im nachhinein schon fast etwas peinlich…Amsterdam, Windmühlen, viel Sand, viele Wohnmobile, Fahrräder und Pommes mit Erdnusssauce 😉 Kurzer Spoiler…Wie wir jetzt wissen, Holland hat noch so viel mehr zu bieten 😉
Nachdem unser Roadtrip sehr spontan begann, schauten wir auch erst unterwegs nach, was in den Niederlanden unser erstes Ziel sein sollte. Was wir schon vorher wussten…es sollte erstmal ans Meer gehen.
de Putten
Wir kamen am späten Nachmittag in der Gemeinde Putten an. Nachdem wir gelesen hatten, dass in Holland freistehen nicht gerne gesehen wird, wollten wir uns einen kleinen, natürlichen Campingplatz am Meer suchen. Also so direkt, direkt am Meer…wo man auch das Meer sieht 😉 Einige von euch erfahrenen Hollandcampern, werden sich jetzt schon vor lachen ausschütten. Denn Campingplätze am Meer gibt es viele, aber durch die Dünen und Deiche ist das Meer nicht zu sehen 😉
In der kurzen Zeit, hatten wir den Eindruck, dass Holland sehr vorbildlich auf den Schutz seiner Küste und Dünen agiert. Gerade deshalb hat es uns sehr gewundert, weshalb es nur so wenige öffentliche Toiletten gibt. Im Vergleich zu anderen Ländern ( hier fallen uns speziell Frankreich und auch die deutsche Ostsee auf, die wirklich unglaublich viele kostenlose, öffentliche Toiletten haben) gab es in Holland nur sehr selten Toiletten am Strand oder auf Parkplätzen. Leider hat es auch manchmal so gerochen.
Die Campingplatzsuche wurde auf „nach Sonnenuntergang“ verschoben und wir machten uns vom Parkplatz „Strandslag de Putten H17“ auf zum Strand.
Vom Parkplatz ging es mit Decke, Wein und Kamera bepackt auf der Treppe über die Düne. Oben angekommen erstreckte sich ein kilometerlanger Sandstrand vor uns. Der Sonnenuntergang bezauberte uns und wir lagen bis 22:30 Uhr am Strand, schauten aufs Meer und in die Sterne und die pure Entspannung setzte ein.
Campingplatzsuche Nachts in Holland
Es war Juli und dementsprechend war, wie zu erwarten, recht viel los auf den Campingplätzen. Diese Bungalowparks und großen Campingplätze, die es in der Nähe der Strände gibt, sind eher nichts für uns. Wir brauchen was sehr einfaches, kleines und natürliches.
Gefunden haben wir ihn hier:
Camperplats Molen de Hoop
In der Region Zeeland, gibt es den kleinen Campingplatz Molen de Hoop direkt an der Getreidemühle aus dem Jahr 1635.
Der Platz ist mit einem Tor verschlossen. Man ruft einfach die Telefonnummer am Eingang an und bekommt einen Zugangscode fürs Tor. Im Gelände befindet sich rechts neben dem Tor ein Briefkasten und eine Box mit Infos und Briefumschlägen. Das Geld für die Nacht gebt ihr in den Umschlag und werft ihn dann einfach in den Briefkasten.
Auf dem kleinen Platz gibt es Toiletten und Duschen (im Preis inbegriffen), seitlich hinter der Mühle.
Die Mühle kann auch tagsüber gegen Eintritt besichtigt werden.
Der kleine Platz wird von Freiwilligen betrieben und kostet 17,50 € ( pro Nacht für 2 Personen).
Wir fanden es hier für die Nacht wunderbar. Ringsherum gibt es übrigens unzählige Tulpenfelder ( wir waren im Juli da, also nix mit Tulpen, aber irgendwann schaffen wir es auch noch zur Tulpenblüte 😉
Adresse: Molen de Hoop; Parallelweg 33; 1756 ED t’Zand
Den Helder – Holland
Wir sind morgens weiter nach Den Helder gefahren. Wir hatten überlegt einen Abstecher auf die Insel Texel zu unternehmen. Die Fähre kostet nicht viel und fährt regelmäßig von Den Helder aus, aber nachdem wir ja nur recht kurz hier in Holland seid, wurde es auf „wenn wir mal wieder hier sind“ verschoben.
Huisduinen und Fort Kijkduin
Stattdessen fuhren wir zum Leuchtturm Huisduinen und zum Fort Kijkduin.
Das Fort wurde 1811 auf Anordnung von Napoleon gebaut. Heute ist das Fort ein Museum. Von einer umfangreichen Waffensammlung bis zu einem 12 m langen Meerwassertunnel als Aquarium mit Fischen aus der Nordsee, gibt es hier einiges zu entdecken. Das Fort von außen bietet einen wunderbaren Blick auf die Nordsee und Texel.
Für Erwachsene kostet der Eintritt ca 8 € pro Person.
Gleich in der Nähe steht der Leuchtturm Huisduinen.
Der 63,45 m hohe Leuchtturm Huisduinen wird auch Lange Jaap genannt und ist der höchste Leuchtturm in den Niederlanden. Leider ist der 1878 gebaute Leuchtturm von Rissen gezeichnet und kann deshalb nicht besichtigt werden.
Rund um den Turm sind 70 m gesperrt und dürfen seit Herbst 2021 nicht mehr betreten werden.
Auf dem Afsluitdijk in Holland
Von Den Helder aus ist eine Fahrt auf der A7 dem Afsluitdijk (auf deutsch Abschlussdeich) ein Highlight.
Die A7 ist hier ein 32 km langer Damm der von Nord-Holland nach Friesland führt. Das besondere ist hierbei, auf der einen Seite habt ihr die Nordsee und auf der anderen das Ijsselmeer (es ist der größte See der Niederlande).
Der Damm wurde von 1927-1932 gebaut um das Festland um Amsterdam vor den Fluten der Nordsee zu schützen.
Auf dem Damm verläuft auch ein Rad- und Gehweg auf dem Deich, neben der Autobahn.
Dünenwanderweg – Schoorlse Duinen
Zum Abschluss des Tages, wollten wir wieder etwas Sand unter den Füßen spüren. Wir sind deshalb nach Schoorl gefahren, um das breiteste Dünengebiet der Niederlande zu besuchen.
Dünenwanderung in Schoorl
Geparkt haben wir auf dem Parkplatz in dem Ort Hargen und sind von dort einen der vielen offiziellen Dünenwanderwege in den Schoorlser Duinen gelaufen.
Je nach Wanderweg durchlauft ihr mehrere Vegetationen. Ein Waldgebiet zur Befestigung der Dünen, dann eine Heidelandschaft und die sandigen Dünen mit den zarten Gräsern.
Wenn ihr am Besucherzentrum „Schoorlser Duin“ startet, könnt ihr euch dort auch erstmal einen Überblick der einzelnen Wanderungen verschaffen. Die Wanderwege sind zu Fuß, aber teilweise auch zu Pferd oder mit dem Fahrrad möglich.
Picknick am holländischen Strand
Den Abend ließen wir ausklingen mit Salat und Bier Picknick am Strand! Es ist Juli, aber wir sehen hier so gut wie niemanden am Strand. Es ist sehr spät für uns geworden, denn die Sonne wollte und wollte einfach nicht untergehen 🙂 Auch noch um 23 Uhr, war ein heller Schimmer am Horizont zu sehen.
Jetzt Abends sieht man auch einige Hunde am Strand, denn hier in Putten/Schoorl und Umgebung sind Hunde im Sommer erst ab 19 Uhr- 7 Uhr früh am Strand erlaubt. Auffällig ist hier auch, dass es keine Hundekottüten gibt. Jeder Hundebesitzer ist verpflichtet Schaufel und Eimer oder eben Tüten selbst mitzubringen. Informiert euch am besten vorab, wenn ihr mit Hund reist. Es gibt durchaus auch Strände in Holland, an denen Hunde durchgehend erlaubt sind. Übrigens gibt es hier einen ausführlichen Beitrag über die schönsten Hundestrände in Holland.
Vogelparadies de Putten
Um 6 Uhr wache ich von lautem Gezwitscher auf. Die db sind gefühlt auf Höhe eines Rasenmähers neben unserem Bulli. In allen Stimmlagen erschallt der Vogelchor durch den Nebel und im Sonnenaufgang. Ein Fest für Ornithologen. Erst beim recherchieren wurde uns bewusst wie viele verschiedene Vögel es hier gibt und das in den „Schutzzonen“ auch sehr seltene Vögel brüten.
Hier im Naturschutzgebiet de Putten gibt es einige Vogelbeobachtungsstationen.
Im Winter sind hier viele verschiedene Gänse, Komorane etc. zu sehen (und zu hören). Jetzt im Juli werden hier Schaaren von Jungvögeln aufgezogen und aufs Erwachsensein vorbereitet. Seeschwalben, Möwen und Säbelschnäbler sieht man um diese Zeit.
Besuch im Marinemuseum und U-Boot Tonijn in Den Helder
Heute ist der letzte Tag, aber so ganz bereit sind wir noch nicht, uns von Holland zu trennen.
Zum Abschluss besuchten wir das Marinemuseum in Den Helder und es ist wirklich empfehlenswert ( auch wenn ihr vielleicht nicht auf Marine und so steht 😉
Ihr könnt auf das Rammschiff „Schorpioen“, das U-Boot „Tonijn“ und den Minensucher „Abraham Crijnssen“. Es gibt Ausstellungen über die Marinegeschichte, Geschütze etc. und seht wie früher auf einem Schiff gewohnt wurde.
Eintrittspreis
Für Erwachsene kostet der Eintritt 12 € pro Person und für Kinder 7,50 €
Öffnungszeiten des Museums ( Stand Januar 2022)
Von November bis April hat das Museum von Dienstag bis Sonntag jeweils von 10 bis 17 Uhr geöffnet. Während der Schulferien in diesem Zeitraum haben wir auch montags (von 10 bis 17 Uhr) geöffnet. In der Zeit von Mai bis Oktober hat das Museum täglich von 10 bis 17 Uhr geöffnet.
Infos könnt ihr euch direkt auf der Website holen –> Marinemuseum Den Helder
Unser Holland Kurzreise Fazit
Und was meint ihr? In 3 Tagen kann man in Holland schon ganz schön viel tolles sehen und erleben.
Der Beitrag ist viel länger geworden, als erwartet und ich hab noch nicht mal was von der tollen Erdnuss-Sauce und der sagenhaften Auswahl in den Supermärkten erzählt 😉
Holland sieht uns wieder, allerdings vielleicht sogar ausnahmsweise ohne unseren VW Bus, sondern in einem kleinen Ferienhäuschen in Strandnähe. Die Campingplätze fand ich (zumindest auf den ersten Blick und mit der o.g. Ausnahme) nicht so reizvoll. Ansonsten ist Holland ein Paradies für Strandurlaub, Natur, Wanderungen etc. und hat unsere Erwartungen übertroffen.
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