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Wohnmobil Diebstahl und Aufbruchschutz in Italien

Jedes Mal wenn wir in Italien sind, erreicht uns folgende Frage: “ Ich würde auch so gerne in den Süden Italiens fahren, habe aber Angst, dass mein Van gestohlen oder aufgebrochen wird. Ist es dort sicher?“ Auch die letzten Wochen auf Sizilien, war dies die Frage Nr. 1 an uns.

Aber warum ist es so und vor allem, ist es ein Mythos oder muss man sich wirklich Gedanken um einen Campervan/Womo-Diebstahl in Italien machen? Wir möchten der Sache mal auf den Grund gehen und beleuchten, wie viel Sorgen man sich wirklich machen muss.

Autodiebstahl in Italien– wie wahrscheinlich für Campervans

Ihr parkt euren Camper, geht zum Strand und wenn ihr zurück kommt, ist er verschwunden. Ein absolutes Horrorszenario. Wohnt man drin, ist in der Regel auch gleich das komplette Hab und Gut mit weg.

Aber wie wahrscheinlich ist genau dieser Alptraum in Italien?

Fakt ist, Italien belegt in der Statistik einen der vorderen Plätze bei der Häufigkeit von Autodiebstählen in Europa. 2021 ist Italien an erster Stelle mit 210 Autodiebstählen pro Tag.

Das wird die ängstlichen nun bestärken, dann doch lieber nicht nach Italien zu fahren ;)..aber halt, es geht noch weiter..

Fakt ist auch…Die häufigsten gestohlenen Marken waren Fiat und Lancia. Genauer der Fiat Panda, Fiat Cinquecento und der Fiat Punto sind auf den ersten 3 Plätzen der am meisten gestohlenen Fahrzeuge in Italien. Danach kommt die Marke Lancia und VW Golf. Unter den Top Ten findet ihr übrigens nur Kleinwägen. Betreibt ihr Vanlife nicht gerade in einem Fiat Panda, ist also die Chance sehr gering, dass euer Camper in Italien gestohlen wird.

Gerade im Süden Italiens sieht man wirklich überall Fiat fahren und vor allem Fiat Panda fallen nicht auf, da so viele Einheimische damit fahren. Genau deshalb werden aber auch viele Ersatzteile benötigt. Die gestohlenen Pandas werden häufig zerlegt und als Ersatzteile verkauft oder auch als Diebesauto genutzt, da ein Fiat in Italien einfach sehr unauffällig ist.

Selbstverständlich kann es auch in Italien passieren, dass euer Womo geklaut wird, aber die Gefahr ist nicht höher, als in vielen anderen Ländern. Dänemark bildet da eine große Ausnahme, denn Fahrzeug Diebstahl gibt es dort fast nicht 😉

Campervan aufgebrochen – Diebstahl – Raub

Die Wahrscheinlichkeit eines Aufbruchs ist da schon weitaus höher. Allerdings kann euch ein Aufbruch grundsätzlich in jedem Land passieren (uns z.B. vor vielen Jahren in Deutschland). Die Statistik besagt nicht, wie oft ein Aufbruch/Überfall von Womos in Italien vor kommt, aber definitiv häufiger, als z.B. in Dänemark.

Grundsätzlich sollte man einige Sicherheitsvorkehrungen treffen und diese auch wirklich immer einhalten (wir sprechen da aus Erfahrung, denn ganz schnell fühlt man sich so sicher, dass die Handtasche sichtbar auf dem Beifahrersitz liegt…man will doch nur schnell ein Foto machen 😉

  1. Keine Wertsachen im Van liegen lassen! Wirklich, wirklich NIEMALS und auch wenn ihr in Sichtweite seid, lasst nichts sichtbar im Womo. Wenn hier Profis am Werk sind, geht es so schnell, dass eine Reaktion gar nicht möglich ist.
  2. Parkt in Städten (gerade in Großstädten) auf einem Campingplatz oder bewachten Parkplatz.
  3. Wer einen Camper aufbrechen möchte, setzt auf Schnelligkeit. Es dauert nur Sekunden bis zum Öffnen und wird meist so geschickt gemacht, dass Passanten nichts davon bemerken. Gibt es allerdings Hindernisse auf dem Weg ins innere, z.B. ein Spanngurt von der einen zur anderen Tür. Diese lässt sich dann nicht so schnell öffnen, dann ist die Chance groß, dass jemand darauf aufmerksam wird (oder falls ihr gerade darin schlaft, es selbst bemerkt) und der Dieb abhaut. Ein automatischer Ratschengurt* ist dafür gut geeignet. Damit Passanten darauf aufmerksam werden, ist z.B. ein Fenster- u. Türalarmsystem* geeignet oder falls dann schon jemand im inneren ist, kann es empfehlenswert sein, wertvolles zu sichern. Das geht z.B. mit der Alarmbox von Abus*
  4. Vermeidet das schlafen auf Raststätten und öffentlichen Parkplätzen, sowie beliebte Freistehplätzen (ja, auch Diebe wissen, wo die Camper gerne stehen 😉 Für eine Bande ist es ein leichtes, schnell viele Womos nacheinander aufzubrechen. Wesentlich lukrativer, als in der Pampa einen freistehenden Camper zu suchen.

Einen sehr ausführlichen Artikel über Einbruchschutz im Campervan (der auch laufend aktualisiert wird) findet ihr hier bei uns —> Einbruchschutz im Campervan

Kriminalität in Italien

Auch bei der allgemeinen Kriminalität in Italien geht Wahrnehmung und Fakten oft stark auseinander. Jemand der noch nie auf Sizilien war, hat da wahrscheinlich einige Vorurteile und dabei war Palermo 2019 die sicherste Stadt in Italien.. Dafür steht Catania aktuell wieder auf der Liste der gefährlichsten Städte in Europa. Sorry Leute, ich weiß ihr hört sowas nicht gerne, aber ich kann nichts für die Statistik 😉

Allerdings ist die Kriminalitätsrate vor allem auch wegen Taschendiebstahl so hoch. Nicht nur in Catania, sondern auch in Neapel, Rom und Mailand etc….

Italien VW T3 Campervan Süditalien VW Bulli Vanlife
Bella Italia!

Taschendiebstahl

Kampanien in Süditalien und die Lombardei im Norden rangieren bei der allgemeinen Kriminalitätsstatistik oft auf den vorderen Plätzen der italienischen Regionen. Dies liegt vor allem an Neapel und Mailand, denn in diesen beiden Großstädten findet z.B. der Taschendiebstahl sehr häufig statt ( und das ist kein Gerücht, es ist tatsächlich so!)

Verhaltet euch bei einem Stadtbesuch möglichst unauffällig ( kein teurer und auffälliger Schmuck, wenn möglich keine Kamera mitnehmen). Rucksäcke werden gerne aufgeschlitzt, am besten Wertsachen nah am Körper tragen. Bauchtaschen oder auch Schals mit versteckter Tasche* sind da ganz gut geeignet.

Beliebte Tricks von Betrügern in Italien

Spiegel-Trick: Dies trifft vor allem Womos/Wohnwägen in Italien. Man wird angehalten und der andere Fahrer behauptet, euer Womo hätte den Spiegel seines Wagens gestreift und beschädigt. Für den beschädigten Spiegel möchte er Bargeld. Hier hilft mit der Polizei zu drohen und auf keinen Fall zu bezahlen. Meistens ist derjenige dann ganz schnell weg.

Vermeintliche Auto-Panne – leere Batterie. Nicht nur in Italien beliebt. Eine Autopanne oder leere Batterie wird vorgegaukelt und wenn ihr gerade mit helfen/ überbrücken beschäftigt seid, entwendet der zweite etwas aus eurem Fahrzeug. Sehr schwierig, denn selbstverständlich hilft man bei einer Panne und die überwiegende Mehrheit benötigt dann auch wirklich Hilfe.

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Mafia auf Sizilien

Wer nach Sizilien fährt, hat die Mafia automatisch im Kopf. Drehorte der, „Der Pate“-Filme, Mafia-Museum…es ist ein eigenes Mysterium. Der Tourist bekommt von der Mafia nichts mit und ist auch in der Regel nicht betroffen. Die Zeiten, in denen Menschen auf offener Straße erschossen wurden, sind schon lange vorbei. Dies ist auch dem Einsatz von Leoluca Orlando, dem Bürgermeister von Palermo zu verdanken.

Sicherheit in Italien – Unsere Eindrücke

Mittlerweile haben wir jede Region Italiens bereist, viele Regionen schon mehrfach und können noch immer nicht genug davon bekommen. Unsicher haben wir uns auf den gesamten Reisen sehr selten gefühlt, allerdings gibt es schon ein paar Dinge, die wir beachten.

In den Großstädten würden wir nicht einfach unseren T3 am Straßenrand abstellen. Neapel hat keinen Campingplatz in der Stadt, wenn wir hier sind, stehen wir auf einem Campingplatz außerhalb und fahren mit der Bahn in die Stadt. In Rom hat unser T3 in einer bewachten Garage gestanden ( sehr teuer) und wir haben 2 Tage in einem Kloster mitten in der Stadt geschlafen. Hier würde es aber auch Campingplätze in der Stadt geben.

Wenn sich einer von uns unsicher fühlt, fahren wir immer weiter. Passiert allerdings so gut wie nie 😉

Vergesst nicht: Die überwiegende Mehrheit der Italiener sind freundliche, lustige und offene Menschen mit einem großen Herz! Es gibt so viel in Italien zu entdecken und die Wahrscheinlichkeit eines Aufbruchs, ist bei entsprechenden Sicherheitsvorkehrungen, durchaus gering 🙂

Wir haben uns in Bella Italia verliebt und sind gespannt, ob es euch auch so geht. Bei Fragen, Tipps oder Anmerkungen könnt ihr gerne kommentieren oder uns eine Mail an kunstwut(at)web.de oder auch über Instagram schreiben. Merken könnt ihr euch den Beitrag auch bei Pinterest

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Quellen:

Statistiken von www.confused.com

kunstwut

Hello ihr Reisenden, Individualisten, Bulli-Fahrer, Camper...wir sind Jasmin und Michi, seit 2006 zusammen und genau so lange reisen wir schon in unserem Eisbär, einem VW T3. Wenn wir nicht gerade unterwegs sind, rettet Michi Menschen und schraubt am restlichen Bulli-Fuhrpark und Jasmin werkelt, malt und schmiedet neue Reisepläne. Treffen könnt ihr uns bei den Polarlichtern in Lappland, in der Wüste oder unter der Erde Sloweniens, immer genau da wo es Abenteuer gibt. Unser T3 hat mit seinen knapp 500.000 km schon einiges erlebt und über diese Erlebnisse erzählen wir euch auf unserem Blog. Außerdem erhaltet ihr hier viele Reisetipps und Themen rund um den VW T3 kommen natürlich auch nicht zu kurz.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Anonymous

    Ich kann nur dringend warnen in die Gegend nördlich von Neapel zu reisen. Hier gibt es täglich kriminelle Aktivitäten. ZB Auto mit Steinen beschiessen und dann. Behaupten, man hätte das andere Auto gestreift. Immer Polizei rufen. Die Polizei vor Ort , die zum Unfall hinzu kommt, ist ein fake.

    1. Jasmin

      Hi, danke dir für den Tipp! In den Randgebieten um die Großstädte Neapel und Rom, war uns auch etwas mulmig. Hier würden wir auch nicht einfach irgendwo freistehen, sondern haben einen Campingplatz besucht. Lg Jasmin

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