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Camping mit Berberaffen in Marokko

Auf unserer Marokko-Reise mit unserem VW T3 wollten wir unbedingt bei den Berberaffen vorbei fahren. Wann hat man schon Mal die Möglichkeit so nahe an freilebenden Affen zu sein. Wir konnten uns im Vorfeld nicht vorstellen wie die Begegnung verläuft. Sind sie, wie auf Gibraltar, in der Stadt und halten sich nur in einem sehr begrenzten Gebiet auf oder sind es so wenig Affen, dass man Glück haben muss überhaupt welche zu sehen? Wir waren gespannt, was uns erwartet..

Zedernwald Marokko

Wir sind unterwegs in Marokko, genauer im Mittleren Atlas. Von Chefchaouen über Fes, sind wir hier durch Ifrane und weiter in das Berberdorf Azrou gelangt. Hier in der Umgebung und im seltenen Zedernwald soll es noch freilebende Berberaffen geben. An der Straße sieht man schon die ersten Straßenschilder, die auf Affen hinweisen.

Azrou ist eine Stadt mit 55.000 Einwohner, gelegen auf einer Höhe von etwa 1250 m im Norden Marokkos. Aufgrund der Höhenlage gibt es hier im Winter auch die Möglichkeit Ski zu fahren und Azrou ist ein beliebtes Ausflugsziel. Von der früheren Altstadt und der Kasbah, sind nur noch wenige Reste vorhanden. Der Boulevard Moulay Abdelkader führt euch jeden Dienstag zum Souk und mit etwas Verhandlungsgeschick lässt sich hier noch einiges günstiger kaufen, als in den großen Städten und an der touristischen Küste Marokkos.

affe marokko vw bus van
Ein Affe auf unserem Bus

Azrou hat eine aufregende Geschichte mit vielen wechselnden Herrschern. Jahrhundertelang kämpften Berber-Dynastien um die Region. In den Jahren 1912 bis 1956 wurde Marokko dann zum französischen Protektorat.

Bekannt ist Azrou und seine Umgebung vor allem für den bedeutenden Zedernwaldbestand. Hier könnt ihr auch eine der größten Zedern weltweit bestaunen. Beliebt ist die Region aber auch wegen der Berberaffen, die sich hier sehr wohl fühlen und durch die Wälder und über Grünflächen streifen. Auf unserer Marokko-Rundreise durfte ein Besuch der Region um Azrou deshalb nicht fehlen.

Affenbesuch im Forêt de Cèdres – Zedernwald

Wir kommen erst kurz nach Sonnenuntergang an und fahren über einen Schotterweg durch den Zedernwald. Nach einer ruhigen Nacht, leider ganz ohne Affen, wollen wir uns am nächsten Morgen auf die Suche machen. Tatsächlich ist eine Suche nicht notwendig, denn wir haben Glück und laufen bzw. fahren ihnen quasi direkt über den Weg.

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Bei uns in Deutschland sieht man Rehe, Hasen und Füchse im Wald, aber hier laufen kreuz und quer Affen zwischen den Bäumen umher. Sie laufen über die Forstwege oder sitzen und hangeln in den Bäumen an der Straße. Es war absolut einzigartig! Ich war zuerst etwas vorsichtig, aber die Berberaffen hatten überhaupt kein Interesse an uns. Dafür aber umso mehr an unserem Bus als neuartiges Klettergestell. Unser VW Bus Eisbär ist das perfekte Spielzeug und es wird eifrig vom Ast der hohen Zeder zum Fahrzeugdach geschaukelt und gesprungen. Der Scheibenwischer wird untersucht und auf dem Seitenspiegel gesessen. Als Jasmin im Inneren einen Kaffee kochte, versuchte einer der halbstarken Affen die Schiebetür zu öffnen. Wir verbrachten einige Stunden in Affen-Gesellschaft.

Es gab tolle Fotos und viel Spaß. Die Affen lenkten etwas ab von dem wirklich schönen Zedernwald. Dort steht auch eine der höchsten Zedern auf der Welt.

Rund um Berberaffen

  • Berberaffen werden auch „Magot“ genannt und sind die einzigen freilebenden Affen in Europa
  • Sie sind eine Makakenart und auf Gibraltar, sowie im Rif-Gebirge und Mittleren Atlas in Marokko zu finden.
  • Tagaktiv
  • Sie sind Allesfresser. Zu ihrer Nahrung zählen Samen, Blätter, Knospen, aber auch Insekten und Würmer etc.
  • Sie sind eine stark gefährdete Tierart. Es soll nur noch ca 7000 Berberaffen in Nordafrika (davon 70% in Marokko) geben. In weiten Teilen wurden sie schon 1800 ausgerottet
  • Es gibt in Europa mehrere Affenparks, wie z.B. der Affenberg Salem in Deutschland oder im Elsass der La Montagne des Singes. In der Regel sind diese zur Paarungszeit geschlossen, so dass sich die Berberaffen in dieser Zeit Ruhe vor Besuchern haben

Bei der Weiterfahrt entdeckten wir noch viele weitere Affen auf den etwas entfernten Äckern. An der Durchfahrtsstraße Richtung Azrou wurden Schilder aufgestellt die vor den Berberaffen warnen. Die paar Händler am Anfang des Waldes auf dem großen Parkplatz haben sich auf Touristen eingestellt und verkaufen Erdnüsse und Äpfel zum Füttern. Wir haben dankend verzichtet, hatten wir doch bereits ein viel besseres Affen-Erlebnis. Noch mehr Berberaffen-Fotos gibt es übrigens ganz unten im Beitrag 😉

berberaffen wald zedern morocco
So sieht es im Wald aus, wenn die Affen den Weg kreuzen ( von der Windschutzscheibe raus fotografiert)

Übrigens sind Zedernzapfen etwas besonderes, denn sie sind extrem groß. Die Händler verkaufen sie, aber mit ganz viel Glück findet ihr einen im Wald. Dennoch lohnt ein Besuch bei den Händlern, denn hier wird noch live aus Zedernholz geschnitzt und verkauft.

Die größte Zeder weltweit steht hier in diesem Wald und um sie herum gibt es einige Verkaufsstände und Gelegenheit für einen Minztee.

Was gibt es in der Umgebung…

Markt im Berberdorf Ain Leuh

Von Azrou gelangt ihr nach ca 25 km zum Berberdorf Ain Leuh. Mittwochs ist hier im Dorf Markt. Noch ca 20 km weiter sind die…

Wasserfälle Oum er-Riba

Der Oum er-Riba ist 555 km lang und der zweitgrößte Fluss Marokkos. Wenn ihr Sources Oum er-Riba bei z.B. Maps eingebt, gelangt ihr zu den Wasserfällen. Vom Parkplatz sind es einige Minuten zu dem fotogenen Becken. Habt ihr nicht viel Zeit, lohnen die Wasserfälle eher nicht und wir empfehlen, dann lieber mehr Zeit für den Zedernwald einzuplanen.

Die nächsten Berberaffen haben wir übrigens an den Ouzoud Wasserfällen gesehen.

Noch mehr Affen-Impressionen

Unsere genutzten Marokko Reiseführer*

Wir haben uns im Vorfeld mit folgenden Reiseführern auf Marokko vorbereitet.

Morocco Overland ( die Offroad Bibel in englisch) auf deutsch ist der Routenführer von der Pistenkuh gut geeignet und wir können den Marokko Reiseführer aus dem Reise Know-How Verlag auch sehr empfehlen. Wenn ihr das erste Mal in Marokko seid, ist es einfacher vorher schon über Land und Leute zu erfahren.

Für uns ging es weiter in unsere erste Oase nach Meknes. Wir hatten gehofft, den wunderschönen Natur-Pool „Quelle von Meknes“ zu sehen, aber stattdessen lernten wir viel über den täglichen Ablauf in Marokko, die Sorgen und auch wie richtig gehandelt wird ( unser Bus wurde um einiges schwerer, als bei unserer Abfahrt 😉 Außerdem tranken wir unseren ersten Minztee und wachten unter Palmen auf. Viel Spaß beim Lesen.

Wir haben uns in Marokko verliebt und sind gespannt, ob es euch auch so geht. Bei Fragen, Tipps oder Anmerkungen könnt ihr gerne kommentieren oder uns eine Mail an kunstwut(at)web.de schreiben. Folgt uns doch einfach auf Instagram und/oder Facebook um bei unseren Reisen und alles rund um unseren VW T3 dabei zu sein.

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Beiträge über Marokko

kunstwut

Hello ihr Reisenden, Individualisten, Bulli-Fahrer, Camper...wir sind Jasmin und Michi, seit 2006 zusammen und genau so lange reisen wir schon in unserem Eisbär, einem VW T3. Wenn wir nicht gerade unterwegs sind, rettet Michi Menschen und schraubt am restlichen Bulli-Fuhrpark und Jasmin werkelt, malt und schmiedet neue Reisepläne. Treffen könnt ihr uns bei den Polarlichtern in Lappland, in der Wüste oder unter der Erde Sloweniens, immer genau da wo es Abenteuer gibt. Unser T3 hat mit seinen knapp 500.000 km schon einiges erlebt und über diese Erlebnisse erzählen wir euch auf unserem Blog. Außerdem erhaltet ihr hier viele Reisetipps und Themen rund um den VW T3 kommen natürlich auch nicht zu kurz.

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