Nach den Affen und vor der Wüste, landeten wir in unserer ersten Oase. Wir waren erst 4 Tage in Marokko und noch am akklimatisieren, als wir in der Palmenoase von Meski ankamen und hier wirklich alle „Anfängerfehler“ machten, vor denen unser Reiseführer warnte…
Die blaue Quelle von Meski
In Meski gibt es eine blaue Quelle (Source bleu de Meski) – die Quelle ergießt sich aus einer Grotte und speist den wunderschönen Naturpool mit Möglichkeit zum Schwimmen. Über Kanäle wird das Wasser dann weiter in die äußeren Teile der Oase geleitet. Die Quelle befindet sich an einer Steilwand im trockenen Flussbett des Fluss (Oued) Ziz, daher auch der Palmenreichtum in dieser Oase.
Genau hier an der Quelle und dem Pool kann man für wenig Geld campen. Wir stellten uns das auch wirklich ganz toll vor und auf den Fotos die im Internet herumschwirren, ist das Wasser tiefblau oder smaragdgrün und die Palmen üppig. Als wir ankamen sah es hier dann doch etwas anders aus…
Wo liegt Source bleu de Meski?
Zwischen dem mittleren Atlas und der sandigen Sahara-Wüste, liegt Meski. Die Gegend zwischen Errachidia und Rissani, ist geprägt durch die Steinwüste mit eingelagerten wunderschönen und riesigen Dattelpalmen-Oasen. Der Fluss Ziz schlängelt sich durch das gleichnamige Tal und später auch durch die atemberaubende Ziz Schlucht (Gorges du Ziz). Durch die Steinwüste (erst ab Merzouga findet ihr Sandwüste) gibt es hier einen reichen Schatz an Fossilien und Mineralien und ihr werdet immer wieder auf Stände und Läden mit Fossilien und Edelsteinen treffen.
Fahrt ihr die Route von Chefchaouen nach Merzouga, lohnt ein Zwischenstopp in Meski.
Ankunft auf dem Campingplatz
Der kleine Ort wirkt wie mit dem Lineal gezogen und liegt direkt oberhalb an der Abrisskante des Oued Ziz. Fährt man zwischen Fluss und Ort die Straße entlang, stößt man recht offensichtlich auf eine gepflasterte Abfahrt nach unten ins Flussbett. Zwei dicke Säulen stehen links und rechts des Weges, als wäre hier früher einmal ein Tor gewesen der den Zugang regulieren sollte. Man kann die Abfahrt eigentlich nicht verpassen, außer man heißt Michi und verlässt sich nur auf das Navi.
Aber keine Sorge, man ist ja schließlich in Marokko und so gibt es natürlich auch hier einen netten Herrn der sofort parat steht. Als hätte er schon 3 Monate darauf gewartet dass wir kommen, rennt er hinter uns her um uns den Weg zur Quelle zu weisen. „Hello my friend, do you like Camping?“ Okay, ist jetzt nicht so schwer zu finden, vielen Dank, es bedarf keiner weiteren Erklärung. Fünfzig Meter zurück, dann links runter, hab ich verstanden. Es ist weit und breit auch die einzige Möglichkeit links zu fahren und wenn man Augen im Kopf hat, steht es da sogar angeschrieben.
Aber es ist, wie es so oft in Marokko war, man hat ein ausgesuchtes Ziel und tausend hilfsbereite Menschen wollen das Camp vom Kumpel bewerben und einen dort hin „verschleppen“. Dann ist man plötzlich auf einem ganz anderen Camping eingecheckt, was man aber erst zu spät kapiert. Übrigens muss das nicht unbedingt schlecht sein, man entdeckt durch diese „Schlepperei“ auch echte Perlen, die man vielleicht nicht angesteuert hätte. Gut, daher erstmal die Lage sondieren.
Okay, scheint der richtige Platz zu sein, also los. Ein breites Tor führt zur Quelle und zum Campingplatz. Wir mit unserem VW Bus, haben es einfach hinzukommen. Die gepflasterte Rampe ist steil und zu beiden Seiten durch eine Mauer begrenzt. Nach einer Kurve wird der Weg flacher und führt direkt in die Oase.
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Im Tal der Gegensätze
Unten angekommen fahren wir weiter geradeaus an einem kleinen Wärterhäuschen vorbei, keiner da, also weiter. Nach weiteren 30 Metern beginnt der Pool und es gibt kleine Läden die in die Steilwand des Flussbett gegraben wurden. Hier kommen wir zum Stehen und werden sogleich von „Namen vergessen“ empfangen. Dies war übrigens gefühlt der letzte Moment an dem wir zu zweit waren. Ab jetzt sind wir immer mindestens zu dritt… „Namen vergessen“ begrüßt uns extrem herzlich. Ohne weitere Umschweife wird sofort erklärt wo man sein Auto hinstellen kann, er kommt dann gleich vorbei, bringt einen Vorteppich und dann gibt’s Minztee. Juhu, Minztee denke ich. Endlich war es soweit, bisher hatten wir noch keinen angeboten bekommen. Wir haben die große Auswahl, wir sind alleine auf dem Platz.
Wir finden relativ schnell eine geeignete Stelle und stellen uns einfach irgendwo mitten rein. Links, rechts, vorne und hinten eine Dattelpalme, passt. An das Schwimmbecken stellen wir uns nicht. Unser Helfer der uns oben an der Straße abgefangen hat kommt auch noch vorbei und bittet um sein Entgelt, schließlich habe er uns ja auch diesen Platz hier gezeigt. Er bekommt die gewünschte Menge Dirham und verschwindet sogleich wieder irgendwo hinter einer Palme.
Jetzt, vor der Teezeremonie hier am Bus ist der Moment gekommen einmal kurz inne zu halten, die Reizüberflutung nach hinten zu schieben und einfach mal zu schauen was man hier so alles hat. Immer wichtig sind die Sanitäranlagen. 15 Meter von uns entfernt steht ein kleines gemauertes Häuschen mit Flachdach, das wird es wohl sein. Ein kurzer Blick hinein verrät, dass hier wohl schon länger niemand mehr die Dienste in Anspruch genommen hat.
Naturpool, Oase und Klimawandel…
Was gibt’s hier noch. Eine Quelle, die muss da hinten irgendwo sein, okay. Schauen wir später mal. Ein Naturpool? Ja, also da ist ein großes natürliches Becken, das stimmt, aber von Wasser keine Spur. Trocken und verstaubt liegt es vor uns. Kein smaragdgrüner Schimmer, nur ockerfarbener Staub. Dieser Staub prägt leider dieses herrliche Kleinod. Die Dattelpalmen verstaubt und krank wirkend. Manche sind umgestürzt und liegen in der Gegend herum. Man hat sie einfach liegen lassen, schon lange liegen sie da. Der Platz wirkt wie ein italienischer Campingplatz nach der Winterpause.
Wir mögen diesen Charme, es ist uns lieber als jeder gewienerte vier Sterne Platz, aber traurig schaut es dennoch aus. Gerade wenn man sich vorstellt wie herrlich es hier sein muss wenn die Quelle von Meski sprudelt und das Becken mit Wasser gefüllt ist welches dann durch die gemauerten Kanäle über den Platz in Richtung Palmenhain verschwindet. Fröhliche Menschen und Tiere welche die Kühle dieser Oase genießen. Aktuell ist es heiß, staubig und dürr. Schön ist es trotzdem, wir lieben es schon jetzt. Der Teppich ist da und die Katzenbabys purzeln um unsere Füße herum, wohl wissend, dass wir größere Mengen an Katzenfutter an Bord haben. „Namen vergessen“ kommt ein zweites mal und lädt zum Tee. Ähm, trinken wir den Tee nicht hier am Bus miteinander? Ist doch so schön hier!? Nein, nein. Den Tee gibt’s bei mir im Laden…
Was, wenn die Lebensgrundlage plötzlich weg ist
Wir drehen auf dem Weg zum Tee eine Platzrunde. „Namen vergessen“ zeigt uns das Schwimmbecken und die Quelle von Meski. Er spricht übrigens besser deutsch als manch einer der in Deutschland aufgewachsen ist. Auch hier nicht den Hauch einer Sprachbarriere. Nach dem Corona Lockdown und der Öffnung der Grenzen Marokkos, seien wir mit die ersten Camper, die sich hier her eingefunden haben. Es waren schreckliche Jahre. Keiner kam und wie bei einem Fluch sei durch die extreme Dürre auch noch die Quelle versiegt. Das erste mal seit „Zeit vergessen“ Jahren kommt kein Wasser. Kein Tourismus, keine Tagesgäste die früher mit dem Bus hier her gebracht wurden.
Eine wirtschaftliche Katastrophe. Einige Gegenden in Marokkko sind schwer vom veränderten Klima getroffen. Auch hier mussten einige in die Städte am Meer abwandern seit die Quelle ausgetrocknet ist. Es fehlen nicht nur die Einnahmen aus Camping, Bad und Tourismus, sondern die Lebensgrundlage ist sprichwörtlich ausgetrocknet. Alle warten sehnsüchtig auf die Rückkehr von Wasser und Touristen. Hoffentlich bald, In schā‘ Allāh!
Anfängerfehler von Marokko-Reisenden– Teezeremonie
Wir sitzen im kühlen Laden beim Tee. Als Marokko Neulinge eine echt beeindruckende Umgebung. Wunder-Wunder-Schön! Hier ist noch genug Raum um Marokko-Anfängerfehler zu begehen. „Namen vergessen“ erzählt von seiner Familie, den Lebensumständen und Auftritte mit seiner Band in Deutschland. Jasmin nutzt die Gelegenheit, um ihn den restlichen Abend über Marokko, das Leben und die Probleme im Land auszufragen.
Endlich ist es soweit. Der erste Minztee. Es gibt noch viele Dinge über die Teezeremonie zu klären also geht der Gesprächsstoff so schnell nicht aus. Er bringt die Kanne mit der im heißen Wasser ziehenden Minze. Grüner Tee sei da auch noch dabei. Die kleinen Gläser werden auf uns drei verteilt und nun wird der Tee in weitem Bogen sprudelnd in die Gläser verteilt. Schäumen muss es, das bringt erst richtig das Aroma. Berber Whiskey!
Keine Minze in Marokko oder nur nicht in Meski?!
„Wo wird eigentlich die marokkanische Minze für den Tee gepflanzt? Wir haben bisher noch keine Felder gesehen.“ fragt Jasmin, “ Die wird in China bestellt. In Marokko findet ihr keine Minze.“ „Waaaas? Die marokkanische Minze für den Minztee ( Ataj) kommt aus China?“ Als wir noch darüber nachsinnen ob wir vielleicht einen großen marokkanischen Minzbetrug auf die Schliche gekommen sind…war der Tee fertig und wir hatten schon den ersten Teppich gekauft/getauscht (zumindest so ähnlich 😉
Noch eine kurze Anmerkung zur (nicht vorhandenen) Minze in Marokko – Im nachhinein war es wahrscheinlich ein Missverständnis, denn wir gingen zum damaligen Zeitpunkt davon aus, dass der traditionelle marokkanische Ataj nur aus Minze und Zucker gemacht wird. Der Grundbestandteil des Minztees ist aber ja Grüner Tee und Minze kommt nur mit dazu. Sehr wahrscheinlich ist hier also der Grüne Tee gemeint, der exportiert wird und die Minze selbst, kommt natürlich aus Marokko. In der Region zwischen Errachidia und Merzouga haben wir keine Felder gesehen (heißt aber nicht, dass es hier keine gibt), wir haben uns sagen lassen, dass die Minze hier häufig aus dem jeweiligen Garten kommt. Erst im Hohen Atlas hatten wir das Vergnügen durch riesige Minzfelder zu laufen.
„Wir süßen den Tee normalerweise vor. Da die Geschmäcker aber unterschiedlich sind, nehmt euch einfach den Zucker selbst.“ Ich belade mein Glas mit Zucker. Drei Gläser Tee erwarten uns nun. Wir hätten den Tee echt gerne draußen am Bus getrunken, so ergibt sich aber natürlich die Möglichkeit während dem Tee seinen hübschen Laden zu bestaunen. Was es hier alles gibt…
Handeln, Tauschen und Kaufen
Marokko Kenner wissen genau was los ist. Es gibt Tee, jetzt werden Geschäfte gemacht (und das ist nicht nur in Meski so..). „Namen vergessen“ zeigt uns charmant jeden Winkel seines Laden. Er hatte schon viele Kunden und er sei sogar in einem Buch abgebildet mit einem Mainzelmännchen. Ein Marokkaner der Mainzelmännchen kennt?
Die Zeit verging schnell und für „Namen vergessen“ war es dann auch irgendwann an der Zeit nach Hause zu gehen. Auch für uns war es dann gut für heute. Morgen sei er nicht da, weil Sonntag sei. Als wir den Laden verließen saß „Namen vergessen 2“ der den Laden nebenan betreibt noch vor seinem Geschäft. Es wurde schnell ausgemacht dass wir morgen vor unserer Abreise von „Namen vergessen 2“ noch selbst gebackenes Brot und einen Minztee zum Frühstück bekommen sollten. Hmmmmh, Minztee. Lecker.
Wieder am VW Bulli und zurück aus der Welt der Berberware
Am Bus zurück setzen wir uns erstmal vor unseren Bus auf den Teppich um die Stille zu genießen. Mittlerweile war es dunkel und die Oase in schummriges Licht getaucht. Palmen warfen ihre Schatten auf den Boden. Die Sterne funkeln hell am Himmel. Man sieht bei Nacht nicht mehr viel vom Staub und der Dürre. Es ist wunderschön und die Katzenkinder spielen um unsere Füße herum. Nach 10 Minuten kommt der nächste Besuch.
Ein freundlicher Teenager im bunten T-Shirt mit Hanfblatt Aufdruck, wildem Haar und Jeans kommt zu uns und fragt ob alles gut sei und dass sie über dem Klo zusammen feiern ( manches muss man nicht hinterfragen 😉 ) und es vielleicht etwas lauter wird, ob es uns stört. Nee, tut es nicht. Er machte sich dann irgendwann auf Richtung Toilettenhäuschen um darüber mit seinen Kumpels bei Handymusik zu feiern.
Militär, Polizei oder whatever – Wer ist offiziell und wer nicht
Mittlerweile war es weit nach 23 Uhr und die Feiernden verschwunden (oder bewusstlos) und ich war um den Bus herum unterwegs um Fotos vom Auto, den Palmen und den Sternen zu machen. Die Oase war gefühlt menschenleer. Jasmin saß in der Schiebetür unseres VW T3s und las. Meist am Boden sitzend um die längeren Belichtungszeiten abzuwarten machte ich aus allen perspektiven Bilder. Nach ca. 15 Minuten kam etwas abseits ein weiterer Herr hinzu. Ein größerer schlanker Mann im älteren Fußballtrikot und Jeans. Mit ein paar Brocken Englisch gab er zu verstehen dass er von der Military Police sei, und dass ich jetzt mitkommen sollte.
Wie ihr euch bestimmt vorstellen könnt, wollte ich das aber nicht. Warum ich mitkommen muss, konnte der Herr auch nicht so recht formulieren. Es ging wohl darum, dass hier Touristen seien und dass man hier für Sicherheit sorgt. Daher sollte ich mitkommen auf die Polizei worauf ich verständlicherweise keine Lust hatte. Ich gab dem Herrn in zivil dann zu verstehen dass ich ja selbst Tourist sei und das dieser Campervan, der einzige auf dem Platz und der sich gerade mal 10 Meter entfernt befand, der eigene Van ist. Ach, so?! Das ist dein Auto, my Friend. Na dann ist ja alles klar und er erzählt in Englisch Fußballgeschichten der deutschen Nationalmannschaft und fragt ob Klinsmann und Völler noch erfolgreich seien. Dortmund wäre sein Lieblingsverein.
Nach einigen Minuten des Plauderns erklärt er, dass er heute Nacht hier für die Sicherheit auf dem Platz zuständig sei, der Nachtplatzwart also. Auf Wiedersehen und Gute Nacht, Willkommen in Marokko.
Man weiß bis heute nicht was sich der nette Herr denn gedacht hat? Ein auffällig europäisch aussehender und gekleideter Mensch, auf einem Campingplatz auf dem sich exakt EIN Fahrzeug befindet, der mit einer Kamera bewaffnet in 10 Metern Abstand zirkulär um des Fahrzeug herumschleicht und Bilder vom Fahrzeug und einer scheinbar alleine reisenden Frau macht? Okay, man muss aus seiner Sicht hier wohl mutmaßen, dass dies nicht sein eigenes Fahrzeug sei und die Leute sich am Ende nicht kennen würden. Die Bilder waren gemacht, die Nacht ruft. Gute Nacht an alle die da draußen noch umher laufen…
Der nächste Morgen in Meski
Die restliche Nacht war ruhig und bis ich am nächsten Morgen erwachte, hatte Jasmin schon einiges erlebt. Mit den Kätzchen gespielt, Kaffee getrunken und die morgendlichen Besucher haben ihr frische Datteln geschenkt, denn gerade ist Dattelernte.
Als ich meinen verschlafenen Kopf aus dem Bus streckte, standen gerade 3 Kinder mit gebastelten Palmentierchen vor den Bus. Durch unseren Freund Tobi, waren wir auf bettelnde Kinder schon etwas vorbereitet und hatten deshalb kleines Spielzeug und Stifte dabei. Palmentier und Spielzeug tauschten die Besitzer und schon stand der nächste Besucher vor unserem VW Eisbär Bus.
Wir tauschen unser vor-vorletztes Hemd
Wie am Abend vorher ausgemacht, gab es vom Betreiber des Nachbarladens frisches, selbstgebackenes Brot (lecker!) und man erwartete uns zu Minztee im Geschäft. Ich war schon etwas angespannt, denn am gestrigen Abend hat Jasmin herausgefunden, dass man auch tauschen kann um an die schönen Dinge des Landes zu kommen. Besonders beliebt sind Medikamente, Handys, Alkohol, sowie Herrenkleidung von westlichen Modelabels. Dummerweise habe ich, ganz im Gegensatz zu Jasmin, immer nur eine kleine Auswahl an Bekleidung dabei und trenne mich nur ungern von meinem vor-vorletzten Hemd 😉
Gestern Abend hatten wir schon emsig getauscht… Socken, eines seiner T-Shirts und Bier gegen Turban, Plaid und eine Decke die auch ich schön finde. Einen Teppich haben wir natürlich auch gekauft. Ich habe also mein „letztes Hemd“ gegeben. Wir haben es also erfolgreich geschafft schon zu Beginn der Reise alles an Berberware einzukaufen was man halt von so einer Reise mit nach Hause schleppt.
Ein paar Impressionen
Neuer Morgen, neuer Laden
Wir saßen also wieder schön in der Runde am kleinen Tisch, jeder auf seinem Lederpouf und plauderten. Hätte man die Nacht nicht schlafend verbracht, wäre es nahtlos von einem Laden in den Nächsten übergegangen. Der Tee war prima und die netten Geschichten über die Familie und die Lebensumstände aller wurden hin und her getauscht. Natürlich wurden auch wieder Dinge aus dem Laden angepriesen. Wie immer sehr charmant im schleichenden Prozess. Als irgendwann klar wurde, dass wir leider nichts mehr zum tauschen hatten und der Katalog an tauschbaren Gegenständen abgefragt war, ging es nur noch um die bescheideneren Dinge im Laden. Ich glaube er war etwas verärgert darüber, dass uns „Namen vergessen“ schon am Vorabend die komplette Ausstattung an Berberware feilgeboten und im „Komplettpaket“ vertauscht hat.
Preise am Camping in Meski
Es war ein netter Morgen, aber nun ist es an der Zeit weiter zu ziehen. Wir verlassen den Laden und werden noch zum kleinen Häuschen am Eingang der Quelle geleitet um dort unsere Campinggebühr zu zahlen. Im Raum steht ein kleiner Tisch mit einem Stuhl und an der Wand hängt das Bildnis des Marokkanischen König. Wir zahlen dem Platzchef die 40 Dirham (ca. 4 €) und verabschieden uns artig.
Noch ein kurzer Plausch mit dem netten Herrn vom Laden und wir laufen zurück zum Bus um unsere Dinge einzupacken und um uns von den Kitten zu verabschieden. Abfahrt. Als wir an den Läden vorbei fahren noch kurz gewunken und jetzt Schwung nehmen um die Rampe nach oben in die gleißend helle Sonne auf das Plateau zu schaffen. Die Hitze hat uns wieder, weiter Richtung Wüste…—> Das erste Mal Sahara unter den Reifen – mit dem VW T3 nach Merzouga
Noch ein paar Infos zu diesem Reisebericht
Wenn ihr es bis hierher geschafft habt…immerhin hat der Text knapp 19.000 Zeichen…dann lasst uns unbedingt einen Kommentar da 🙂 Wer uns kennt weiß, dass wir uns nicht so ernst nehmen und deshalb entstand dieser Bericht mit unseren wirklich typischen Anfängerfehlern in Marokko. Es war für uns allerdings eine tolle Erfahrung auf dem Platz an der Quelle und übrigens unsere erste Übernachtung in einer Palmenoase mit unserem Eisbär T3. Aufgrund von Corona und der Grenzschließung, war Marokko (nicht nur hier an der Quelle) noch absolut leer und jeder Händler etc. konnte uns die volle Aufmerksamkeit widmen und musste irgendwie Geld verdienen.
Habt ihr nicht die Absicht irgendwo etwas zu kaufen, dann verzichtet auf die Teezeremonie im Laden und sagt „La shukran“, also „Nein, danke!“ Nach einiger Zeit in Marokko fällt es viel einfacher. Wir haben einige Souvenirs hier gekauft/getauscht und das für einen wirklich sehr fairen Preis (wie wir nachher im weiteren Verlauf unserer Reise erfahren haben).
Wir haben uns in Marokko verliebt und sind gespannt, ob es euch auch so geht. Bei Fragen, Tipps oder Anmerkungen könnt ihr gerne kommentieren oder uns eine Mail an kunstwut(at)web.de schreiben. Folgt uns auch gerne auf Instagram und Facebook um bei unseren Reisen und alles rund um unseren VW T3 dabei zu sein.
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