Von Affenbrotbäumen hatten wir schon gehört, aber erst auf unserer Reise durch den Senegal, haben wir die Besonderheiten des Baobab kennengelernt. Diese majestätischen Bäume sind für ihre beeindruckende Größe und ihre markanten, dicken Stämme bekannt. Baobabs können Hunderte von Jahren alt werden und sind tief in der Kultur und Geschichte des Landes verwurzelt. In vielen Dörfern gelten sie als heilig und sind oft ein Zentrum des Gemeinschaftslebens.
Das wirklich jeder Teil des Baobab genutzt werden kann, finde ich absolut spannend. Der perfekte Zero Waste Baum. Blätter, Früchte und Rinde, werden für medizinische Zwecke sowie als Nahrungsquelle verwendet. Besonders faszinierend ist, dass die Baobabs in der Trockenzeit Wasser speichern können, was sie zu einem Symbol für Überleben und Widerstandsfähigkeit macht.
Für was die einzelnen Teile des Baumes genutzt werden und warum es ein Superfood ist, erfahrt ihr gleich. Später gint es dann auch ein paar Rezepte für Gesundheit und Beauty. Vorher gehen wir aber noch näher auf den Affenbrotbaum ein.
Die Besonderheiten des Baobab Baumes
Der Baobab ist ein beeindruckender Baum mit vielen Fähigkeiten. Hier sind einige Informationen über den Baobab:
Wo wächst der Affenbrotbaum
Der Baobab gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae) und umfasst 8 verschiedene Arten, wobei die bekanntesten der Afrikanische Baobab (Adansonia digitata) und der Madagaskar-Baobab (Adansonia grandidieri) sind.
Es gibt 8 bekannte Arten des Baobab ( auf deutsch: Affenbrotbaum. Alle 8 Arten findet ihr in Afrika. Sechs der bekannten Arten sind auf Madagaskar verbreitet. Nur eine Baobab Art ist in Australien zu finden.
Wie ihr einen Baobab erkennen könnt
Baobabs sind bekannt für ihren massiven, dicken Stamm, der in der Regel eine runde, flaschenartige Form hat. Sie können sehr alt werden, manche Exemplare sind über 1000 Jahre alt. Die Baumhöhe variiert, kann aber bis zu 30 Meter erreichen. Im Senegal könnt ihr die Affenbrotbäume nicht verfehlen.
Besonders sind auch die Formen des Wachstums der Äste. Diese können sehr nach Tieren aussehen. Von Elefant bis zu Affen, haben wir schon alles gesehen.
Blätter und Blüten: Die Blätter sind palmähnlich und fallen in der Trockenzeit ab. Die Blüten sind groß und auffällig, variieren in der Farbe, oft weiß oder cremefarben, und sie blühen nur nachts. Dann werden sie von nachtaktiven Schmetterlingen bestäubt.
Legende über die Blüten des Baobab Wenn ihr eine Blüte des Baobab Baumes pflückt, werdet ihr von einem Löwen gefressen.
Superfood Baobab
Übrigens bedeutet der Name „Baobab“ so viel wie “ Frucht mit vielen Samen“. Und die hat er wirklich 😉 Denn 100-200 Samen befinden sich in einer Frucht. Als Superfood ist die Frucht bekannt, denn sie liefert mehr Vitamin C, als Zitronen und Orangen. 250 mg Vitanmin C Gehalt pro 100 g. Das ist schon sehr beachtlich. Dazu kommen Pektin, Kalzium, Eisen und Antioxidantien.
Der Baobab produziert große, ledrige Früchte, die eine nahrhafte, säuerlich schmeckende Pulpe enthalten. Der Geschmack ist wie säuerliche Birne und Vanille, also nicht unangenehm. Das Fruchtfleisch ist trocken und pudrig und kann einfach aus der Schale gelöst werden. Durch die Trockenheit ist es auch sehr lange haltbar.
Bis die erste Frucht am Baum wächst, vergehen 20 Jahre. Dementsprechend teuer wird Baobab Pulver bei uns verkauft.
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Das Pulver wird auch gerne für Kosmetika verwendet. Weiter unten in dem Beitrag gibt es ein paar Vorschläge zur Verwendung.
Was ist essbar am Affenbrotbaum
Der Baobab hat eine große Faszination bei mir ausgelöst. Zero Waste als Baum…alles verwendbar, essbar oder anderweitig nützlich. Hier die Einzelheiten:
Frucht des Baobab
Im Senegal werden die Früchte als Stücke am Straßenrand verkauft. Mittlerweile gibt es sie auch bei uns zu kaufen und im Gesundheits- und Fitnessbereich ist Baobab Pulver nicht mehr wegzudenken. Das Pulver kann in Müsli, Smoothies, Getränke, Porridge, Overnight Oats usw. eingerührt werden.
Meist werden 1-2 Teelöffel Baobab-Pulver pro Tag angegeben. Wenn ihr Pulver kauft, unbedingt die Dosierung beachten, denn diese kann variieren.
Baobab Samen- Verwendung
Aber nicht nur die Frucht ist essbar. Die Samen werden in Afrika geröstet oder auch zu Öl verarbeitet. Dieses findet außerhalb Afrikas meist in Kosmetika Verwendung.
Übrigens wird in Afrika gesagt, dass man einen Baobab Samen ins Wasser legen soll. Wenn ihr dieses Wasser trinkt, dann habt ihr Schutz vor Krokodilen und werdet nicht von ihnen gefressen 😉
Baobab Blätter
Die Blätter werden in Afrika wie z.B. Spinat zubereitet. Sie werden aber auch getrocknet oder frisch verzehrt.
Schalen, Stamm und Wurzel sind auch verwendbar, aber nicht essbar
Die Schale findet man häufig als Deko für Schalen etc. Die Wurzeln werden seit Ewigkeiten zum Färben verwendet und aus dem Stamm werden Fasern für Seile gewonnen. Wenn etwas von der Rinde entnommen wird, wächst sie wieder nach.
Verrückt wie wirklich alles von einem Baum verwendet werden kann!
Trockenheit und Wachstum des Affenbrotbaums
Baobabs sind resistent gegen Trockenheit und häufig in Savannen und Trockenwäldern anzutreffen. Diese Bäume sind ökologisch sehr wichtig, da sie vielen Tieren Lebensraum bieten und Wasser speichern.
Als wir unsere Panne bei 46°C im Senegal hatten, waren wir sehr froh, in der Nähe einen Baobab zu haben, der wenigstens etwas Schatten spendete.
Die Magie des Baobab – Heilung und Gesundheit
In vielen afrikanischen Kulturen gelten Baobabs als „Bäume des Lebens“ aufgrund ihrer vielfältigen Nutzbarkeit. Sie haben oft auch eine symbolische Bedeutung in Mythologie und Folklore. In den Dörfern rund um die Baobabs leben die Menschen im Einklang mit der Natur und pflegen alte Traditionen, die von Generation zu Generation weitergegeben werden. Hier, in diesem friedlichen Paradies, spürt man die tiefe Verbundenheit zwischen Mensch und Natur.
Marabouts ( Schamanen) leben überall in Afrika und in fast jedem Dorf. Sie werden für ihr Heilwissen verehrt. Wir haben im Senegal viel über Heilpflanzen gelernt und waren überrascht über die Vielfalt der Pflanzen in Afrika. Von den meisten hatten wir vorher noch nie gehört.
Baobab sollen bei Infektionskrankheiten wie Malaria und Pocken, bei Asthma, Fieber, Zahnschmerzen sowie Entzündungen des Magen-Darm-Traktes helfen. Zudem sollen die Samen der Baobab-Frucht das Herz und die Leber stärken.
Was noch gegen Malaria hilft und wie ihr euch bei einer Afrika-Reise schützt, erfahrt ihr hier—> Schutz vor Malaria
Legenden um den Baobab
Um den Baobab mit seinen Besonderheiten, ranken sich viele Legenden.
Da der Affenbrotbaum aussieht, als würde er verkehrt herum wachsen, also mit den Wurzeln in den Himmel, gibt es auch viele Geschichten über die Entstehung. z.B. diese:
In Afrika haben wir folgende Geschichte gehört. Der Teufel riss einen Baum aus und steckte ihn mit den Zweigen zuerst in die Erde. So ragten die Wurzeln gen Himmel.
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Auch diese Legende finde ich faszinierend: Als bei der Schöpfung der Erde, die erste Hyäne in eine Wasserspiegelung schaute, war sie sehr erzürnt, über ihre Hässlichkeit. Vor Wut schleuderte sie einen Baobab Baum gen Himmel zu ihrem Schöpfer. So weit konnte sie nicht werfen und der Baum stürzte zurück zur Erde mit der Baumkrone in den Boden. Seitdem sieht der Baum so aus.
Hyänen sind beliebt bei der Entstehung des Baobab und kommen auch meist nicht so gut dabei weg: Es war soweit und Gott erschuf die Pflanzen. Jedes Tier bekam Samen, denn sie sollten die Bäume pflanzen. Die Hyäne war als letztes an der Reihe und erhielt den Samen des Baobab. Darauf hatte sie nicht sonderlich Lust und warf den Samen einfach verkehrt herum in die Erde. Das ist der Grund, warum die Kronen der Bäume wie Wurzeln aussehen, die sich in die Luft strecken.
Bei einem Aufenthalt im Winter sind noch keine Blätter an den Bäumen und man kann die Wurzeläste sehr deutlich und eindrucksvoll sehen.
Bedrohung der Affenbrotbäume
Trotz ihrer Robustheit sind viele Baobab-Arten bedroht durch Klimawandel, Abholzung und menschliche Aktivitäten. Die künftige Erhaltung dieser beeindruckenden Bäume ist ein wichtiges Anliegen. Die Baobab Bäume stehen auf der roten Liste und sind besonders gefährdet.
Der Baobab ist ein faszinierendes Beispiel für die Anpassungsfähigkeit von Pflanzen an extreme Umweltbedingungen und spielt eine bedeutende Rolle in den Ökosystemen ihrer Heimatregionen.
Baobab Kosmetik – Rezepte
Vor allem das Baobab Öl wird sehr gerne für die Kosmetik verwendet. Es ist reich an Omega 6 und soll Falten vorbeugen und hat weichmachende Eigenschaften.
Auch das Pulver der Früchte des Affenbrotbaumes sind für kosmetische Anwendungen sehr gut geeignet und ich mag, wie weich sich meine Haut nach der Anwendung anfühlt. Ihr könnt es auch ganz einfach selbst probieren, denn Baobab Pulver und Öl gibt es mittlerweile ganz einfach online zu bestellen.
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Hier 2 einfache Rezepte
Baobab-Pulver fürs Haar
Baobab Pulver mit warmem Wasser mischen bis eine cremige Paste entsteht. Dann etwas Agavendicksaft oder Honig hinzufügen. Die Mischung auf gewaschenes und handtuchtrockenes Haar auftragen. Haar in Plastikfolie wickeln und 20 bis 45 Minuten einwirken lassen. Dann sehr gründlich ausspülen und wie gewohnt stylen.
Gesichtsmaske mit Baobab Pulver
Baobab-Pulver mit warmem Wasser mischen bis eine cremige Paste entsteht. Wer trockene Haut hat, kann etwas Honig hinzufügen. Die Mischung auf das Gesicht auftragen ( Augen und Mund aussparen) und 10-15 Minuten einwirken lassen. Dann gründlich abspülen.
Baobab Samen – Baum pflanzen in Europa?
Kann ein Affenbrotbaum auch in Europa wachsen? Nein, das Klima und die Gegebenheiten sind nicht dafür ausgelegt, dass der Baobab so groß werden kann um dann irgendwann einmal Früchte zu tragen. Weiter oben hatte ich schon erwähnt, dass es bis zu 20 Jahre ( je nach Ort in Afrika), dauern kann bis es erste Früchte gibt.
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In Europa wird der Affenbrotbaum zur Zimmerpflanze. Samen können mittlerweile ganz einfach online bestellt werden. Solltet ihr euch welche kaufen und es klappt nicht, seit bitte nicht zu enttäuscht. Tatsächlich ist das keimen und anpflanzen von Baobab Samen eine Kunst für sich.
Samen zu kaufen und einfach in die Erde zu stecken und warten das was passiert, funktioniert bei den Affenbrotbaum-Samen in den wenigsten Fällen. Im Internet findet ihr verschiedene Methoden, wie z.B. die Samen in kochendes Wasser legen, auch in Schwefelsäure, vorher anritzen und in Wasser legen. Vor der Aussaat etwas anknipsen. Ihr seht, es gibt viele Möglichkeiten und auch hier gibt es keine 100% Erfolgsgarantie.
Wir haben Samen aus dem Senegal mitgebracht und ich bin gerade noch am probieren. Aktuell versuche ich die Methode, die Samen vorher anzuritzen, in Wasser zu legen und dann….mal sehen 😉 Ich werde berichten…
10 Monate durch Westafrika bis nach Asien. Wenn ihr gerne im Handgepäck bei uns mitfahren möchtet, folgt uns doch einfach auf Instagram und/oder Facebook
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Quellen
https://de.wikipedia.org/wiki/Afrikanischer_Affenbrotbaum
https://www.edenproject.com/visit/things-to-do/rainforest-biome/baobab
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