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Senegal Abenteuerreise – Nilpferde am Gambia River!

Wir haben es geschafft und sind dann doch mit unserem VW T3 Syncro bei unserem zweiten Anlauf in Wassadou angekommen. Die letzten hundert Kilometer veränderte sich die Landschaft merklich. Einfache Lehmhäuser mit Palmen oder Schilfblättern bedeckt säumen den Straßenrand. Die kleinen Siedlungen wechseln sich ab und zu mit kleineren Orten ab, welche die nötigste Infrastruktur bereitstellen. Hier gibt es kleine Läden für den Grundbedarf und vor allem sehr viele einfache Werkstätten in denen mehr oder weniger auf der Straße an allem fahrbaren herumgeschraubt wird.

Unterwegs im Senegal

Daneben Reifenreparatur und ein Schmied. Mobilität zu schaffen ist hier sehr wichtig. Ab und an sieht man NGO Projekte, die leider recht häufig aufgegeben wurden… meist wegen Geldmangel manchmal auch weil das Projekt einfach nicht funktioniert. Gesundheitliche Versorgung und Schulen wären hier so wichtig.

Wenn gerade eine Gurke oder Tomate vorhanden ist, wird diese versucht am Straßenrand zu verkaufen. Ansonsten ist Holzkohle hier leider oftmals das einzige was Geld bringt. Die Stapel an mit Holzkohle gefüllten Säcken und die Meiler zur Herstellung derselben werden immer häufiger. Aber das ist ein Thema für einen anderen Beitrag. Hier geht es jetzt vor allem um unsere heißen und wilden Erlebnisse rund um Wassadou im Senegal. Wir uns unser VW T3 kamen richtig ins schwitzen…

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Baby Hippo und Mama

Campen am Gambia River

Der kleine Ort Wassadou bzw. Wassadougou, liegt ca 30 km vom Niokolo-Koba Nationalpark entfernt und nahe am Forêt de Diambour. Wassadou ist beliebt bei Touristen, es gibt dort mittlerweile sogar zwei Campingplätze. Wir entscheiden uns für das schon lange bestehende Camp, welches in einmaliger Lage wirklich direkt am Gambia River liegt. Barbara, eine Overlanderin aus München, hat uns davon erzählt und war begeistert von den vielen verschiedenen Affen und den Nilpferden, die wohl direkt am Campingplatz zu sehen sind. Die Hippos wollen wir unbedingt sehen und sind für uns ein Ansporn, weiter gegen die tausend Reifenpannen und die extreme Hitze anzukämpfen.

Campingplatz oder Lost Place

Eine Piste führt zwischen unzähligen Kokospalmen und einem trockenen Flussbett Richtung Campingplatz. Der Weg zieht sich etwas ist aber wirklich sehr schön. Da ist sie endlich, die Toreinfahrt zum Campement de Wassadou. Wir sind sehr gespannt was uns erwartet und mit einem Haufen Vorfreude im Gepäck vor dem Eingang angerollt. Die Vorfreude weicht jedoch schnell und wir werden von der Realität eingeholt. Durchfährt man das offene Tor würde man zunächst wohl eher vermuten auf einem Lost Place Camping gelandet zu sein und wir sind unsicher ob der Platz denn überhaupt geöffnet hat.

Campen in Traumlage

Wir trauen uns immer weiter auf das Gelände vor. Die Unsicherheit war glücklicherweise unbegründet, denn es kommt recht schnell jemand gelaufen um uns Willkommen zu heißen. Zwischen zerstörten kleinen runden Bungalows, viel trockenen Laub und vorbei an einem alten Hochbehälter zweifelhafter Stabilität werden wir einmal quer durch die Anlage Richtung Fluss geleitet. Schon jetzt rennen neben und vor uns kleine Äffchen über dem Weg. Wie wir später erfahren, sind es grüne Meerkatzen.

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Am Hafen von Wassadou – Michi sitzt auf dem Steg zum filmen und ein paar Meter weiter, seht ihr die Nilpferde planschen

Wir sind hier auf der Fläche unter den großen Bäumen komplett alleine, es gibt keine weiteren Gäste und stehen nun tatsächlich direkt am Gambia River. Der Campingplatzbesitzer erklärt noch kurz dass WC und Dusche in Nummer 12 zu finden ist und kommt dann ohne weitere Umschweife zum Wichtigsten. Er zeigt uns wo wir Nilpferde sehen können! Ungefähr 10 Schritte von unserem Stellplatz entfernt ist es soweit. Das kleine Schild zeigt auf die in den Lehm gehauenen Naturstufen nach unten zum, halte dich fest, „Port of Wassadou“.

Der Hafen ist ein Holzsteg mit einem daran befestigten kleinen Boot, einem Kajak und einem klassischen Einbaum nebendran. Nur wenige Meter entfernt von uns, hört und sieht man bereits die Nilpferde im Wasser. Was für ein grandioser Moment! Genau vor uns planschen 3 Nilpferde und ein Baby im Wasser. Das ist so verrückt und es entschädigt für die ganzen Strapazen durch die Hitze hier her zu fahren.

Das Nilpferd-Baby hält seine Eltern ganz schön auf Trab. Andächtig sitzen wir auf dem Steg und schauen ihnen zu. Wir machen viele Fotos und können uns nicht sattsehen. Auch die Geräuschkulisse ist spektakulär.

Gefährliche Hippos

Wir haben gelesen, dass in Afrika viele Menschen durch Nilpferde ums Leben kommen. Gerade wenn sie Kinder haben, ist mit ihnen nicht zu spaßen. Bis zu 100 Menschen jährlich, sollen durch Flusspferde ums Leben kommen. Vor einigen Jahren ging ein kleiner Ort (Gouloumbou) durch die deutsche Presse, da dort viele Fischer durch Nilpferde ums Leben kamen. Die Fischer denken, die Nilpferde sind verflucht. Dazu muss man allerdings auch sagen, dass hier im Senegal auch sehr schnell an Flüche gedacht wird und der Aberglaube sehr stark verbreitet ist. Gerade wenn Nachwuchs da ist, sind Hippos nicht ungefährlich und verteidigen selbstverständlich ihre Familie. Ich verlinke den Beitrag ganz unten, wer daran Interesse hat.

Hier in diesem Teil des Gambia Rivers gibt es sehr wenig Bootsverkehr. Früh morgens fahren 2 Fischer mit dem Einbaum sehr vorsichtig und mit viel Abstand an den Nilpferden vorbei um ihre Netze auszulegen und Abends gibt es dasselbe umgekehrt. Ansonsten sind nur die Nilpferde im Wasser. In Gambia wird im Fluss auch gerne und viel gebadet. Trotz der Hitze, sah das Wasser für uns nicht wirklich vertrauenserweckend aus 😅

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Nilpferd im Gambia River

Camping in Afrika

Es hat 48°C und jede Bewegung ist wahnsinnig anstrengend und kräftezehrend. Die Dusche für die Campingplatzgäste (also uns 😉 ist in einem der Bungalows untergebracht. Nach 8 Tagen bei diesen Temperaturen in unserem VW T3 Syncro, wollen wir einfach nur noch kalt duschen und uns etwas abkühlen. Wir gehen zu dem besagten Bungalow und erwarten nicht viel, bekommen aber dann doch mehr als erwartet. Es ist stockdunkel, überall liegt Laub und alles ist halb zerfallen. Michi hat unsere Taschenlampe mitgenommen, denn wir hatten im Vorfeld schon gelesen, dass es hier auf dem Platz ab 22 Uhr dunkel ist ( da wir die einzigen Gäste auf dem gesamten Platz waren, wurde überhaupt kein Licht angemacht).

Die Tür fällt zu und hinter der Tür taucht eine große, schwarze Spinne auf. Das Duscherlebnis ist für Jasmin abrupt beendet. Wir beschließen noch vor uns hinzuschwitzen und Abends mit unserer eigenen Dusche draußen zu duschen. Dann ist unser Duschwasser zwar immer noch heiß, aber besser als in dem Amtyville-Bungalow.

Wie lange hält man Temperaturen von über 50°C aus?

Der Bus steht unter schattigen Bäumen, was für uns eine große Erholung ist. In den letzten Tagen war die einzige Zeit um kurz durchzuatmen um 5 Uhr morgens. Zu dieser Uhrzeit betrug die Temperatur zwischen 29-35°C, was ungefähr. eine Stunde anhielt um gleich wieder richtig zuzulegen. Bis 11 Uhr waren wir dann auch wieder zwischen 44°- 48°C im Schatten. Uns wurde des Öfteren gesagt, dass solche Temperaturen hier im April sehr ungewöhnlich sind. Im März waren wir noch in der Zebrabar und haben dort viele Camper getroffen die wieder Richtung Mauretanien/Marokko unterwegs waren, da es ihnen zu heiß wurde.

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Während wir die Markise aufbauen, verpassen 30 Augen keinen einzigen unserer Schritte. Mit baumelnden Beinen, sitzen die Grünen Meerkatzen nur 3 Schritte von uns in den Bäumen verteilt. Wahrscheinlich überlegen sie sich gerade, was wir schwitzenden Weißbrote da machen 😉

Nachts im Dschungel am Gambia River

Wenn die Dämmerung einsetzt, kommen die Stechmücken in Scharen. Es ist die Zeit der Anopheles-Mücke. Den Namen habt ihr vielleicht schon mal gehört. Diese Mückenart sticht fast ausschließlich Nachts und überträgt Malaria. Diese Krankheit ist hier verbreitet und niemand möchte sie freiwillig. Auch wir nicht und so verstecken wir uns hinter diversen Mückenschutz und lauschen den nächtlichen Geräuschen des Dschungels.

Wir haben großen Respekt vor Malaria und das ging auch allen Reisenden die wir unterwegs getroffen haben, auch so.

Im weiterführender Beitrag: Schutz vor Malaria findet ihr alles Wissenswerte über Malaria und weitere, durch Stechmücken übertragende Krankheiten und wie ihr euch davor schützen könnt. Außerdem noch Infos, welche Maßnahmen wir ergriffen haben. Jedem Afrika Reisenden legen wir nahe, euch gut zu informieren.

Die Paviane toben von Kokospalme zu Kokospalme und schreien dabei wie verrückt. Die Palmen rascheln dabei, was sich wie Musik anhört. Im Wasser sind jetzt die Nilpferde aktiv und grunzen laut. Nachtaktive laute Vögel gibt es hier auch. Um 2 Uhr Nachts schrecken wir aufgrund der Lautstärke aus dem Schlaf. Nicht nur bei den Senegalesen wird die Nacht zum Tag gemacht, sondern auch in der Tierwelt des Senegals.

Ein unglaubliches Gefühl, genau hier in diesem Moment im Dach unseres VW T3 zu liegen! Noch 2 Wochen vorher, waren wir in St. Louis mit einer Panne und warteten auf das Ersatzteil aus Deutschland. Voller Ungewissheit ob es weitergeht und jetzt sind wir hier!

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Grüne Meerkatzen-Familie

Der erste Morgen am Gambia River

Es ist 5 Uhr morgens und wir voller Vorfreude auf den heutigen Tag. Nilpferde, Affen, Krokodile? Was für Tiere werden wir wohl heute sehen?

Die Schiebetür geht auf und dort stehen viele große Affen, die schnell das Weite suchen. Erst später realisieren wir, dass es keine Husarenaffen, sondern Paviane waren, die vor unserer Schiebetür saßen. Unsere ersten Paviane!

Um 5 Uhr ist es am kühlsten und Jasmins Weg führt als erstes den Pfad nach unten zu den Nilpferden. Ein Fischer fährt gerade mit seinem Einbaum an den Nilpferden vorbei. Das Baby spielt mit seiner Mama und hält sie auf Trab. Beißt ins Maul, dann tauchen beide ab und wieder auf. Es ist einer der friedlichsten Morgen.

Die Lage des Platzes und die Tierwelt direkt vor unserer Schiebetür, ist absolut unfassbar wundervoll!

Typisches Frühstück im Senegal

Auf dem Platz gibt es auch ein Restaurant. Wir selbst haben nur Frühstück bestellt. Es gibt Baguette mit Marmelade, Honig und Butter. Eine Kanne mit heißem Wasser und kleine Beutel mit Nescafe-Pulver und Teebeutel. Im Senegal besteht ein Frühstück für Touristen in einer Unterkunft, meist aus einem Baguette, Marmelade/Honig und Tee oder löslichen Kaffee.

Auf den Straßen Senegals wird gefülltes Baguette zum Frühstück gegessen. Gefüllt mit z.B. einen Bohnenaufstrich oder mit Erbsen oder Rührei, wird es am Straßenrand verkauft.

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Frühstückstisch im Camp

Wir entschließen uns noch eine Nacht zu bleiben, weil es einfach für alles zu heiß ist und wir uns nicht entscheiden können, ob wir es schaffen in die Casamance und Guinea Bissau zu kommen. Da in Gambia die Fähre komplett ausgefallen ist und die zweite Fähre auch nicht mehr fahrbereit war, bliebe nur die Fahrt über die Brücke. Alles sehr umständlich…vor allem bei den Temperaturen und ja, wir unser Syncro hatte da ja auch noch ein „kleines“ Problem, was uns in den nächsten Monaten auch noch weiter beschäftigen sollte…

Welches Problem das ist und wie es dazu kam: Panne im Senegal und die Folgen

Beitrag aus dem Stern: Flusspferde in Gouloumbou

Während wir diesen Beitrag schreiben, stürmen gerade Regen und Gewitter auf uns ein. Wenn ihr gerne im Handgepäck bei uns mitfahren möchtet, folgt uns doch einfach auf Instagram und/oder Facebook 

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kunstwut

Hello ihr Reisenden, Individualisten, Bulli-Fahrer, Camper...wir sind Jasmin und Michi, seit 2006 zusammen und genau so lange reisen wir schon in unserem Eisbär, einem VW T3. Wenn wir nicht gerade unterwegs sind, rettet Michi Menschen und schraubt am restlichen Bulli-Fuhrpark und Jasmin werkelt, malt und schmiedet neue Reisepläne. Treffen könnt ihr uns bei den Polarlichtern in Lappland, in der Wüste oder unter der Erde Sloweniens, immer genau da wo es Abenteuer gibt. Unser T3 hat mit seinen knapp 500.000 km schon einiges erlebt und über diese Erlebnisse erzählen wir euch auf unserem Blog. Außerdem erhaltet ihr hier viele Reisetipps und Themen rund um den VW T3 kommen natürlich auch nicht zu kurz.

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