Marokko im VW T3 Syncro erkunden – das bedeutet Freiheit, Wüste und echtes Offroad-Feeling. Unsere Tour von Foum Zguid nach Mhamid zählt zu den spektakulärsten Strecken, die man mit einem geländegängigen Fahrzeug in Marokko erleben kann. Über die südliche Route entlang des Lake Iriki und durch die Dünen des Erg Chegaga erwartete uns eine wilde, faszinierende Wüstenwelt.
Südroute von Foum Zguid nach Mhamid über Lake Iriki & Erg Chegaga
Im letzten Beitrag sind wir die Nordroute, also die alte Piste nach Timbuktu über Erg Chegaga & Lake Iriki von M’Hamid nach Foum Zguid gefahren. An den Dünen des Erg Chegaga haben sich schon Probleme mit dem Anlasser bei unserem VW T3 Syncro bemerkbar gemacht. Wir haben es noch bis Foum Zguid auf einem Campingplatz geschafft. Genau bei diesem defekten Anlasser starten wir….
Defekter Syncro WBX Anlasser – was nun?
Der defekte Anlasser (Magnetschalter defekt, Ritzel spurt nicht aus) hatte in der Wüste immer seltener das Bedürfnis seine Arbeit korrekt zu verrichten und jetzt in Foum Zguid wird klar, wir brauchen einen neuen bzw. müssen ihn reparieren! Einen Anlasser für den Wasserboxer Motor zu bekommen, ist in Marokko wahrscheinlich ziemlich unmöglich, also fahren wir noch am späten Abend nach Zagora zur Garage Sahara Zagora, denn hier ist unser Vertrauen am größten.
Damit Jasmin in Ruhe arbeiten kann, während Michi mit dem Syncro in der Werkstatt ist, verbringen wir eine Nacht in einem Riad in Zagora.

Am nächsten Morgen geht es in die Werkstatt. Der Anlasser wird ausgebaut und mit dem Moped einmal quer durch die Stadt zu einem Anlasserspezialisten gefahren. Aus zwei Anlassern wird ein funktionierender zusammengebastelt und e voila…. alles wieder gut! Fahrzeug startet wieder normal.
Übernachtung zwischen Foum Zguid und Zagora
Wir packen ein und fahren wieder Richtung Foum Zguid, denn eigentlich wollen wir jetzt langsam weiter, unser Plan ist ja in die Westsahara und bis nach Dakar zu fahren (Fun Fact: Die Westsahara werden wir erst 3 Monate später besuchen, was wir zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht wussten.)
Wir fahren auf der asphaltierten N17 und übernachten irgendwo in der Steinwüste neben dem einzigen Bäumchen weit und breit. Am nächsten Morgen geht es weiter nach Foum Zguid. Wir wollten nur kurz noch was vom Bäcker holen und schon spinnt der Anlasser wieder. Mist!

Zagora zum dritten Mal- Anlasser macht wieder Probleme
Also wieder umdrehen und zurück nach Zagora in die Werkstatt. Wir wussten zu diesem Zeitpunkt nicht sicher, ob es direkt der Anlasser oder auch nur ein Kabel ist.
Ersatzteil über den ADAC bestellen?
Auf der Fahrt telefonierte Jasmin mit dem ADAC um abzuklären, ob ein Ersatz für den defekten Anlasser über den ADAC-Ersatzteilservice nach Marokko geschickt werden kann. Grundsätzlich wäre das gegangen. Die Werkstatt muss dem ADAC melden, welches Ersatzteil benötigt wird und dann wäre es in unserem Fall nach Casablanca geschickt worden.
Es reicht nicht wenn das ADAC Mitglied sagt „Ich bin sicher und brauche dies und das, nein, es muss eine Werkstatt diagnostizieren. Irgendwie verständlich zur Absicherung auch wirklich das richtige Teil zu senden, auf der anderen Seite aber auch nervig wenn man A: Sein eigener Mechaniker ist, oder B: man keine ernstzunehmende Werkstatt irgendwo im hintersten Absurdistan zur Verfügung hat.
Marokko- Hier wird alles repariert
In der Werkstatt angekommen, war schnell klar, dass es doch wieder der Anlasser ist. Ein Ersatzteil wurde nicht bestellt, stattdessen wurde sofort begonnen den Anlasser wieder auszubauen um ihn nochmals zu reparieren. So schnell konnte man gar nichts aus Deutschland in die Wege leiten wie der Anlasser wieder unterwegs war um hier nachzubessern. Wir hatten noch einige Wochen vor uns und uns war wichtig, dass der Anlasser funktioniert, bis wir in Deutschland einen austauschen können. Eine Fahrt ins Erg müsste, ohne sicher funktionierenden Starter, ausfallen.

Unser VW T3 stand über der Grube in der Garage Sahara Zagora und Jasmin war hinten im Bus am arbeiten. Dazwischen gab es immer wieder Tee. In Deutschland ging gerade eine Grippewelle um und im Büro waren die meisten krank und Jasmin machte deshalb viele Überstunden. Zu arbeiten und zu reisen ist fast nie entspannt. Klar kommt es auch auf den Job an, aber letztendlich kenne ich viele die sehr dankbar sind unterwegs arbeiten zu dürfen und keinen Neid provozieren wollen und deshalb noch mehr arbeiten.
Nachmittags kam unser Anlasser wieder repariert zur Werkstatt zurück und wurde eingebaut. Der Anlasser funktionierte übrigens bis wir in Deutschland waren tadellos. Was genau repariert oder getauscht wurde wissen wir im übrigen nicht. Da es Freitag war, wurden wir zum Essen eingeladen und es gab für alle zusammen Couscous.
Weiter nach Foum Zguid
Es war ein toller Abschluss und nach dem Abschied, zog es uns wieder nach Foum Zguid.
Auf dem Weg wurde uns klar: Wir wollten noch nicht gehen. Die endlosen Dünen, das flirrende Licht über dem heißen Sand und die Stille, die so laut spricht – all das hielt uns fest in seinem Bann.
Kurz entschlossen fassten wir einen neuen Plan: Warum nicht noch tiefer eintauchen in dieses Wüstenabenteuer? Warum nach der Nordroute, nicht auch noch die Südroute fahren – den sagenumwobenen Erg Chegaga & Lake Iriki Trail?
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Südroute Erg Chegaga Start Foum Zguid – Letzte Station vor der Wüste
Der kleine Ort Foum Zguid liegt am Rand der Sahara und ist der letzte Ort mit Infrastruktur vor dem Offroad-Abenteuer. Hier heißt es: Tank auffüllen, Wasser bunkern, Reifendruck checken und sich innerlich auf die bevorstehenden Kilometer abseits befestigter Straßen vorbereiten.
Ab Foum Zguid verlässt man den Asphalt und ist erstmal viele km auf Stein- und Wellblechpisten unterwegs.

Durchquerung des Lake Iriki – Fahren über einen ausgetrockneten Salzsee
Die südliche Route führt über den trockenen Salzsee Lake Iriki, der im 123.000 km Hektar großen Iriqui Nationalpark liegt. Über den Salzsee zu fahren, ist ein absolutes Highlight jeder Offroad-Tour in Marokko. Die gigantische Ebene wirkt surreal – staubig, flach, endlos. Hier gibt es keine markierten Wege.
Auf dem See fühlt man sich wie auf einem fremden Planeten – und der Syncro gleitet (fast) mühelos dahin. Eine kurze Pause mitten auf dem Iriki ist Pflicht: völlige Stille, nur der Wind und die Weite. Gänsehaut garantiert.

Fata Morgana in Marokko
Mitten in der flirrenden Hitze der marokkanischen Sahara tauchte sie plötzlich vor uns auf – eine Fata Morgana. Am Horizont schimmerte es, als würde ein riesiger See in der Ferne glitzern. Für einen Moment ließen wir uns täuschen, hielten inne, starrten gebannt auf das scheinbare Wasser, das in Wahrheit nur heißer Sand war, der das Licht in flüssige Illusionen verwandelte. In der Stille der Wüste wirkte dieses Naturphänomen fast magisch – ein flüchtiger Moment zwischen Realität und Traum, der uns wieder einmal zeigte, wie sehr die Sahara ihre eigenen Gesetze schreibt. Für uns war es die erste Fata Morgana, aber es sollten in der Wüste Mauretaniens, noch viele folgen.

Dünenabenteuer im Erg Chegaga – Mit dem Syncro durchs Sandmeer
Nach dem Iriki-See beginnt der Erg Chegaga, eines der größten Dünengebiete Marokkos. Allradantrieb, Geländeerfahrung und gutes Gespür für den Untergrund sind jetzt gefragt.
Der Sand wird tiefer, die Dünen höher. Die Route ist anspruchsvoll – aber gut machbar. Mit reduziertem Luftdruck und angepasster Geschwindigkeit bahnen wir uns den Weg durch das Dünenmeer.
Uns begegnen Dorcasgazellen und natürlich Dromedare. Da es nur Sand und keine Bäume gibt, muss unser T3 Syncro als Kratzbaum herhalten.




Schlafen in den Dünen der Sahara
15 km von der algerischen Grenze entfernt, finden wir unseren Platz für die nächsten Tage im Erg Chegaga Dünenmeer. DIe nächsten Tage begegnen wir keiner Menschenseele und es ist die pure Entspannung und Stille.
Abends zum Sonnenuntergang, gibt es auf der Düne Abendessen und morgen zum Sonnenaufgang den ersten Kaffee auf der Düne. Nachts stehen wir unter einem klaren Sternenhimmel, nur mit dem Bus und der Wüste. Diese Tage werden wir nie vergessen!


Das Ende der Erg Chigaga Südroute – M’Hamid
Nach stundenlangem Sand, Stein und Weite kommt man nach ca 190 km an den südlichsten Ort Marokkos, der noch per Straße erreichbar ist. Hier endet die Offroad-Strecke und auch die Sandwüste, Es gibt in M’Hamid auch viele coole Campingplätze. Außerdem findet hier einmal im Jahr das Musikfestival der Nomaden (Festival International des Nomades) statt.
Schlangen und Skorpione in der Wüste Marokkos
Wenn ihr eine Wüsten-Tour plant, werdet ihr früher oder später auch auf das Thema Schlangen und Skorpione stoßen. Ja, es gibt beides in der Wüste und einige Arten sind auch giftig.
Eine Begegnung kann man nicht immer vermeiden, aber man kann sich schützen und ihr macht hier ja schon den ersten Schritt und informiert euch.
Welcher Monat und Jahreszeit trifft man auf Schlangen und Skorpione in der Wüste?
Was viele nicht wissen, Schlangen und Skorpione sind in der Wüste nicht das ganze Jahr gleich aktiv. Seid ihr, wie wir in diesem Beitrag, im Winter in Marokko, dann ist die Chance auf eine Schlange oder einen Skorpion zu treffen sehr gering.
Im Dezember-Februar ist es hier in der Wüste deutlich kühler, besonders nachts. Die meisten Schlangen und alle Skorpione sind wechselwarm (d.h., ihre Körpertemperatur hängt von der Umgebung ab), und ziehen sich bei Kälte in ihre Verstecke zurück – z. B. unter Steine, in Erdhöhlen oder Spalten.
Auch wenn eine Begegnung im Winter sehr gering ist, ist es nicht komplett ausgeschlossen, denn je nachdem wo ihr seid gibt es auch Steine in der Wüste. Vorsichtsmaßnahmen sind immer angebracht.
Schlangen in der Wüste Marokkos
Es gibt etwa 10–15 verschiedene Schlangenarten in den Wüsten Marokkos. Nicht alle sind giftig – viele sind harmlos und sogar nützlich (z. B. weil sie Mäuse und Insekten fressen).
Schlangen sind scheu – sie greifen Menschen nur bei Bedrohung oder Überraschung an.
Aktivitätszeit von Schlangen: Frühling und Sommer (März–Oktober), vor allem in den frühen Morgen- und Abendstunden.
Im Dezember- Februar ist es deutlich kühler, besonders nachts. Die meisten Schlangen sind wechselwarm (d.h., ihre Körpertemperatur hängt von der Umgebung ab), und ziehen sich bei Kälte in ihre Verstecke zurück – z. B. unter Steine, in Erdhöhlen oder Spalten.
Fazit: Die Wahrscheinlichkeit, im Winter auf eine aktive Schlange zu treffen, ist sehr gering.
Skorpione in der Wüste Marokkos – Was du wissen musst
Skorpione sind nachtaktiv. Sie vermeiden die Tageshitze und kommen nach Sonnenuntergang aus ihren Verstecken.
Frühling bis Herbst (besonders Mai–September) sind Skorpione besonders aktiv.
Im Winter (Dezember) sind sie kaum aktiv, da sie wechselwarm sind – bei Kälte ziehen sie sich in Felsspalten, unter Steine oder in Erdlöcher zurück.

Schutz für Overlander im Fahrzeug vor Skorpionen und Schlangen
- Campervan-Türen immer geschlossen halten
- Auch nachts – Schlangen und Skorpione können durch offene Türen oder Fenster kriechen.
- Fliegengitter oder Netze sind super, wenn du lüften willst.
- Nichts auf dem Boden liegen lassen
- Vor allem Kleidung, Handtücher oder Schuhe draußen über Nacht – das kann als Versteck dienen.
- Alles in Boxen oder Taschen verstauen.
- Camper auf freien, übersichtlichen Boden stellen
- Kein hohes Gras oder Felshaufen neben dem Stellplatz.
- Keine Schattenplätze an Steinwänden, wo sich Tiere verbergen könnten.
- Licht nutzen
- Abends mit einer Taschenlampe den Boden absuchen, bevor du aussteigst.
- Bei Lagerfeuer-Atmosphäre rund um das Camp alles gut beleuchten.
- Skorpione sind nachtaktiv, unter UV-Licht werden sie sichtbar, z.B. so eine Lampe* könnt ihr problemlos mitnehmen.
- Schuhe IM Camper aufbewahren & morgens ausschütteln
- Skorpione und kleine Schlangen mögen enge, dunkle Verstecke.
- Hängematte oder Klappstuhl statt am Boden sitzen
- Vermeidet versehentlichen Kontakt mit Tieren, die durchs Camp kriechen könnten.





Unser Fazit: Die Route Foum Zguid – Lake Iriki – Erg Chegaga – Mhamid ist ein absolutes Muss für Abenteurer mit einem geländegängigen Fahrzeug. Mehr gibt es dazu eigentlich nicht zu sagen, denn die Bilder sprechen bestimmt für sich 😉 Wer es lieber in bewegte Bilder sehen möchte, wie sich der VW T3 Syncro in der Wüste schlägt, kann es hier sehen–> Video Erg Chegaga & Lake Iriki
Reisetipps & Hinweise zur Route
- Fahrzeugempfehlung: Geländefahrzeug mit Allrad
- Navigation: GPS-Track, Offline-Karten – keine markierten Wege! Es empfiehlt sich ein Offroad-Tourenbuch*
- Reifendruck: Ca. 1,5 bar im Sand
- Strecke: Ca. 190 km je nach Route
- Beste Reisezeit: Oktober bis April (nicht im Hochsommer!)
- Ausrüstung: Sandbleche, Schaufel, Ersatzreifen, Wasser, Sprit (Tank vorher in Foum Zguid vollmachen – in der Wüste gibt’s nix).
- Begleitung: Wenn du’s zum ersten Mal machst, nimm am besten einen lokalen Guide oder schließe dich einer Karawane oder Tour an.
- Übernachten: Wildcamping möglich, aber auch viele Wüstencamps bei Erg Chigaga mit Berberzelten und Verpflegung.
Streckenabschnitt & Highlights im Überblick
- Foum Zguid → Lac Iriki (meist trockener Salzsee)
- Anfangs teils steinig und dann flach über den ausgetrockneten Salzsee Lac Iriki – surreal schöne Landschaft.
- Achtung bei Regen: der Boden kann sehr schlammig und tückisch werden.
- Lac Iriki → Erg Chigaga
- Nach dem See wird’s sandiger. Die Dünen tauchen allmählich am Horizont auf.
- Du kannst z.B. bei einem Wüstencamp in Erg Chigaga übernachten – traumhafter Sonnenuntergang garantiert.
- Erg Chigaga → Mhamid
- Ab hier geht’s durch kleinere Dünen und Oasenlandschaften zurück Richtung Zivilisation.
- Es wird wieder steiniger, teils mit sandigen Passagen.
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