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Winterreise mit dem Bulli nach Marokko – Vorbereitungen

Was waren die letzten 6 Monate stressig. Erst unsere Hochzeit in unserem Garten, die wir innerhalb 6 Wochen allein organisierten, inkl. selbstgemachten Buffet für 60 Leute und dann gleich darauf die Vorbereitungen für unsere insgesamt 10-monatige Reise über Marokko, Mauretanien in den Senegal und danach weiter nach Saudi-Arabien.

Dafür haben wir die letzten 3 Monate unseren VW T3 Syncro einmal „auf links gedreht“. Getriebe wurde instandgesetzt, Elektrik teilweise auf LiFePO4 umgebaut und umfassende Revisionen am Motor durchgeführt, Rost entfernt und neu lackiert, das Aufstelldach wurde gegen ein Zwitterdach mit Stehhöhe getauscht…. Fahrwerk, Motor und Karosserie hat Michi in 3 Monaten komplett selbst restauriert. Nur die Getriebeinstandsetzung und die Teile der Lackierung wurden in Auftrag gegeben. Das alles vor und nach der Arbeit im Rettungsdienst.

Aufbruch mit dem T3 Syncro nach Afrika

Dazu noch die Vorbereitungen die nebenbei für so eine Reise anstehen… Carnet de Passages beantragen, Zweitpass, Visa etc, alles dauert und muss recherchiert werden. Ihr könnt euch bestimmt vorstellen wie stressig das war. Einige von euch haben es auf Instagram verfolgt und auch unsere Rückschläge live mitbekommen 😉 Die nächsten Monate wird es auch den ein oder anderen detaillierten Bericht dazu geben.

Noch schnell ein paar Kisten für die Erdbebenopfer im Hohen Atlas einladen…

Letztendlich sind wir 1 Woche später als geplant (und sehr gestresst) spät Abends zu unserer Reise nach Westafrika aufgebrochen. Der erste Stopp war auch gleich 100 km von uns zu Hause in Nürnberg, denn wir trafen uns mit Thomas, der für die Erdbebenopfer in Marokko warme Kleidung gesammelt hatte. Wir waren die Spedition nach Marokko und nahmen die beiden großen Kartons entgegen. Das ganze wurde übrigens im Buschtaxi-Forum initiiert und es ist doch immer wieder schön zu sehen, was Menschen zusammen erreichen können.

Falls jemand von euch auch helfen möchte oder etwas warme Kleidung etc. nach Marokko mitnehmen will und nicht weiß wo und wie, findet den Thread im Buschtaxi- und auch Wüstenschiff-Forum. Gerne könnt ihr dazu auch uns schreiben und wir leiten euch den Kontakt des Initiators weiter.

Wir und unsere 2 Kisten starteten also endlich die Fahrt Richung Afrika. Etwas umständlich ging es dann wieder nach Südwest und wir hatten unsere erste Übernachtung auf der Autobahn in Baden Württemberg. Relativ ausgeschlafen ging es weiter am Rhein entlang zur Grenze in die Schweiz.

Frankreich Maut und Umweltzonen 2023/2024 – Green Zones

Da wir noch eine Vignette für 2023 hatten, nutzten wir diese auch, denn jeder Kilometer den man nicht über französische Autobahnen muss, spart richtig Geld. Am Genfer See war unser Grenzübertritt nach Frankreich und es war mittlerweile natürlich stockdunkel und spät am Abend. Wir entschieden uns daher am Lac d`Aiguebelette die Autobahn zu verlassen und dort eine Runde zu schlafen. Huch, 25 Euro Maut verkündete der Automat. Und das war eine noch sehr kurze Etappe auf der französischen Autobahn. Wir müssen uns scheinbar erst dran gewöhnen dass wir durch das Zwitterdach in die Klasse zwei, also über 2,00 Meter fallen. Das wird teuer am Ende…

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Wer Zeit hat, fährt durch die französischen Alpen

Am nächsten Morgen ging es an die Routenplanung für den nächsten Tag. Ziel ist die Grenze zu Spanien. Ob das klappt? Fünfeinhalb Stunden auf der Autobahn und 75 Euro Gebühr oder 7,5 Stunden ohne Maut. Da Frankreich so ein wundervolles Land ist und man auf der Autobahn einfach nichts sieht davon, war die Entscheidung schnell klar. Wir fahren wieder über Land.

Auf der Landstraße viel uns ein Schild auf mit Richtung Vercors und Rencurel ins Auge. Dort hatten wir vor einigen Jahren eine sehr tolle Zeit verbracht und Jasmin wollte gerne nochmal durch die Gorges de la Bourne fahren. Also schleppte sich der Syncro die Serpentinen nach oben um drüben wieder runter zu fahren und in der Provence zu landen.

Wir konnten das Meer sehen und hören und verbrachten die Nacht in der kleinen Stadt Agde an der französischen Küste.

Green Zones Frankreich

Für Montpellier gab es die Warnung, dass eine Durchfahrt nur mit einer Umweltplakette Crit’Air-Vignette möglich ist. Diese Umweltzonen und die Auflagen sind in Frankreich etwas kompliziert geregelt und wir gehen davon aus, dass sich das noch ändern wird.

Aktuell ist es so, dass alte Autos ( Oldtimer sind davon NICHT ausgenommen) keine französische Umweltplakette erhalten können. Vor allem große Städte wie Paris, Straßburg, Montpellier… haben stationäre Umweltzonen. Das besondere ist aber, um diese Städte gibt es eine große Zone die temporäre Umweltzonen sind. Wann diese Zonen eine Umweltzone werden, richtet sich nach den Abgasmesswerten. Immer am Nachmittag vorher wird veröffentlicht ob diese Zonen von jedem Fahrzeug befahrbar sind oder eine Umweltplakette benötigen.

Gerade wer eine Frankreichreise macht, kann dies am einfachsten bei der kostenlosen Greenzones-App (gibt es für Android und Apple) einsehen. Zwar nicht perfekt gelöst, aber einfacher als alle Orte und Zonen einzeln auf den Seiten herauszusuchen.

Übrigens werden die Umweltzonen durch Erfassung des Kennzeichens überwacht und Verstöße kosten ab 60 €.

Für uns war es noch möglich durch Montpellier zu fahren, da es zwar aktuell schon die Umweltzone gibt, aber bis Ende 2023 nicht geahndet wird.

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Am Mittelmeer entlang durch Spanien

Wir sind in Spanien angekommen und wollen so schnell wie möglich durchfahren und mit der Fähre nach Marokko übersetzen. Die spanische Mittelmeerküste ist nicht so unser Geschmack. Überlaufen, unzählige Camper, bebaut und erst sehr viel weiter südlich ab Murcia wird es angenehm. Das Inland wie die Sierra Nevada, Tabernas Wüste etc. ist wunderschön!

Camping in Los Alfaques „Campingplatz Alfacs“

Campingplatz spanien überwintern
Ein paar Tage Entspannung in Spanien – Sonnenaufgang auf dem Campingplatz

Da Jasmin 3 Tage in der Woche arbeitet und da eine gute Internetverbindung und Ruhe braucht, suchen wir uns für diese Tage einen Campingplatz.

Da wir in der Gegend um Tarragona sind, nehmen wir den Campingplatz Alfacs. Es ist entspannt und wenig los hier. Einige Bereiche sind noch Baustelle, andere wurden sehr natürlich modernisiert. Die Womos stehen alle mit Blick aufs Meer. Es gibt viele erste Reihe Plätze. Der Strand ist steinig und nicht so ansprechend, aber das Wellenrauschen ist unglaublich schön.

Auf dem Platz gibt es ein ansprechendes Restaurant/Bar und auf der anderen Seite kommen Bungalows aus Holz und ein kleiner Sandstrand mit Tipis, die gebucht werden können.

Der Sonnenauf – und Sonnenuntergang ist absolut atemberaubend und erinnert an die Karibik.

Katastrophe von Los Alfaques

So wie es jetzt aussieht, war es nicht immer. Genau hier auf diesem Platz ereignete sich im Juli 1978 ein Tanklastunglück bei dem 215 Menschen (vor allem Camper, die hier auf dem Campingplatz waren) gestorben sind. Bei der Explosion wurde alles dem Erdboden gleich gemacht.

Ein Monument mit 215 Sternen auf dem Platz, erinnert an jedes der Opfer.

Heute ist der Campingplatz wunderschön ruhig (zumindest jetzt im Winter) und sieht aus wie in einem alternativen „schöner campen“ 😉

Wir bleiben hier wunderschön, entspannte 3 Tage!

LPG in Spanien

Unser VW T3 Syncro hat einen Gasumbau und wir können somit nicht nur mit Benzin, sondern auch mit LPG fahren. Scheinbar gibt es aber neue Gesetze in Spanien und Portugal und LPG darf wohl nur noch zum Fahren getankt werden, aber nicht im Wohnmobil zum Kochen/Kühlschrank etc. (das haben wir zumindest in einem Forum von Spanien-Reisenden gelesen). Wir dachten es wäre vielleicht nicht so, aber tatsächlich wurden wir in Spanien an den Tankstellen gefragt wofür wir es verwenden, ob zum Fahren oder Kochen.

Dann hatten wir dazwischen auch Tankstellen, an denen wir LPG selbst am Automat tanken konnten und niemand hat sich darum gekümmert. Dies nur zur Info. Falls jemand LPG tanken muss (nicht in Gasflaschen), sollte man jede Möglichkeit dazu nutzen.

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Campinglatz am Meer – unsere Kartons, mit Kleidung für die Erdbebenopfer in Marokko, wurden als Tisch umfunktioniert, denn der Platz ist eng im VW T3 😉

Angekommen in Algeciras und mit der Fähre nach Marokko

Nach einer Nacht auf einem Parkplatz, sind wir endlich im Süden Spaniens angekommen und buchen Last Minute unsere Überfahrt von Algeciras nach Ceuta. Viele von euch gehen zu Carlos und buchen dort, da wir keine Fragen mehr haben und die Überfahrt ziemlich einfach ist, haben wir die Fähre nach Spanien günstig und schnell online gebucht. 2 Stunden später waren wir schon auf der Straße von Gibraltar unterwegs.

Mit der Fähre nach Marokko —> Hier bei Directferries könnt ihr die Preise vergleichen und direkt buchen*

Letztes Jahr sind wir mit der Fähre von Genua in Italien nach Tanger in Marokko gefahren. Alle Formalitäten erfolgten schon auf der Fähre. Da die Fähre vom spanischen Algecieras in die spanische Enklave Ceuta fährt, seid ihr aktuell noch in Europa und der Grenzübertritt kommt erst später.

Bei der Fähre auf der Straße von Gibraltar gibt es meistens Delphine zu sehen…also haltet die Augen offen.

Ankunft Ceuta und Grenzübergang Marokko

In Ceuta kamen wir Nachmittags an und sind gleich zur Grenze gefahren. Ceuta ist bekannt für seine sehr ausführlichen Durchsuchungen und Wartezeiten. Wir hatten auch letztes Jahr schon die Bekanntschaft gemacht und viele Stunden an der Grenze gewartet. Die Wartezeit wurde von Gebeten unterbrochen, die zum Stillstand an der Grenze führen, was wiederum ein Hupkonzert als Konsequenz aufweist.

im Vorfeld hatten wir schon etwas Bedenken, da wir ja auch die 2 großen Kartons mit Kleidung dabei hatten. Da diese Hilfsgüter sind, wollten wir keinen Zoll dafür zahlen. Außerdem wäre es problematisch wenn Sie an der Grenze denken, es könnte noch mehr zu holen sein, denn dann wird der ganze Bus auf dem Kopf gestellt. Letztes Jahr waren wir schon gefühlt die einzigen, die den Drogenhund begrüßen durften 😉

An der marokkanischen Grenze

So wir sind dran…Klar, der Italiener neben uns und wir müssen zur weiteren Kontrolle an die Seite fahren. Der Italiener wird komplett zerpflückt und neben seinem Wagen türmen sich Taschen, Tüten, Klopapier und Windeln. Glücklicherweise kam uns die Übersetzungsapp entgegen.

4 Grenzbeamten stehen bei uns

„Sprechen Sie arabisch oder französisch?“

„Nein, leider nicht.“

2 Beamte verlieren das Interesse und suchen das Weite. Handy wird hervorgeholt und versucht die richtige Sprache auszuwählen. Text gesprochen. Leider nicht lesbar was auf dem Display steht. Michi holt sein eigenes Handy hervor und das ganze wird nochmal probiert.

„Haben Sie Waffen dabei?“

„Nein.“

„Haben Sie eine Drohne dabei?“

„Nein“

„Haben Sie eine Tränengasbombe dabei?“

Michi entsetzt:“ Wir haben doch keine Bombe dabei!“ Irritation auf beiden Seiten, denn das Wort „Bombe“ wird auch im französischen verstanden. Nein, keine Bombe gemeint und zeigen pantomimisch ein Spray. Der eine zum anderen “ Du darfst doch das nicht so übersetzen, sonst denkt doch jeder du meinst eine Bombe.“

„Nein, wir haben keine Bombe und auch kein Tränengas dabei.“ Alle lachen und ab da lief es gut und schnell. Der Drogensuchhund kam nur kurz zum Einsatz. Nur noch die Sitzbank sollten wir öffnen, da kam unser Gastank im VW T3 zum Vorschein, der Beamte freute sich, denn jetzt hat er auch die Bombe gefunden, wie er scherzhaft meint.

Papier bekommen und ein „Welcome“ und schon ging es durch das Tor nach Afrika.

Aktuell sind wir übrigens in der Sahara. Bald geht es weiter mit den ersten Tagen und unsere Fahrt durch Marrakesch!

Wir haben uns in Marokko verliebt und sind gespannt, ob es euch auch so geht. Bei Fragen, Tipps oder Anmerkungen könnt ihr gerne kommentieren oder uns eine Mail an kunstwut(at)web.de schreiben. Folgt uns auch gerne auf Instagram und Facebook um bei unseren Reisen und alles rund um unseren VW T3 dabei zu sein.

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kunstwut

Hello ihr Reisenden, Individualisten, Bulli-Fahrer, Camper...wir sind Jasmin und Michi, seit 2006 zusammen und genau so lange reisen wir schon in unserem Eisbär, einem VW T3. Wenn wir nicht gerade unterwegs sind, rettet Michi Menschen und schraubt am restlichen Bulli-Fuhrpark und Jasmin werkelt, malt und schmiedet neue Reisepläne. Treffen könnt ihr uns bei den Polarlichtern in Lappland, in der Wüste oder unter der Erde Sloweniens, immer genau da wo es Abenteuer gibt. Unser T3 hat mit seinen knapp 500.000 km schon einiges erlebt und über diese Erlebnisse erzählen wir euch auf unserem Blog. Außerdem erhaltet ihr hier viele Reisetipps und Themen rund um den VW T3 kommen natürlich auch nicht zu kurz.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Jochen

    Eurer Artikel liest sich gut, wir stehen aktuell in Spanien zum überwintern und hatten bisher keine Probleme LPG zu tanken (fürs Kochen und den Kühlschrank). Wichtiger ist für uns die Reise nach Marokko, denn dort wollten wir im Januar rüber. Aktuell gibt es doch eine Reisewarnung, weshalb wir überlegen den Plan zu ändern. Wie steht ihr dazu?
    Wir hatten vor ein paar Monate zu bleiben. Es sollte auch in die Wüste gehen. Wir sind zwar nicht ängstlich, aber dennoch vorsichtig. Wir haben ja noch ein paar Jahre vor uns um die Welt mit dem Wohnmobil zu bereisen. Könnten somit nächstes Jahr dorthin, als Camper ist man ja flexibel.

    Jochen

    1. Jasmin

      Hallo Jochen, vielen lieben Dank für deinen Kommentar. Das ist gut zu wissen, denn wir hatten viele Tankstellen auf dem Weg in den Süden Spaniens die kein LPG hatten. Wir hatten da vielleicht auch nur Pech. Ich hatte gestern mal nachgesehen und da hat sich an den Warnungen vom Auswärtigen Amt für Marokko nichts geändert (oder ich hab etwas übersehen). Für die Westsahara und auch den unmittelbaren Grenzregionen zu Algerien wird gewarnt, aber war auch schon letztes Jahr so. Wir sind jetzt knapp 3 Wochen in Marokko und es ist für uns alles wie immer und wir fühlen uns sehr sicher. Allerdings ist das natürlich nur unser eigenes Empfinden und letztendlich muss jeder für sich entscheiden, welches „Risiko“ er eingeht.
      Wir wünschen euch eine wunderschöne Zeit…egal ob in Spanien oder Marokko 🙂

      Liebe Grüße Jasmin und Michi

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