Im ersten Teil unserer Korsika Rundreise sind wir mit der Fähre auf Korsika angekommen und an der Ostküste entlang, nach Bonifacio gefahren und zur Westküste. Auf dem Campingplatz Le Damier, zwischen Bonifacio und Sartène geht es hier im 2. Teil unseres Reiseberichts weiter..
Unsere Route durch Korsika in diesem 3-teiligen Reisebericht
Ankunft Bastia – Plage de Biguglia – weiter entlang der Ostküste nach Porto Vecchio – zu den Gumpen von Solenzara – Traumstrände Santa Giulia/Rondinara/Palombaggia – Bonifacio – Sartene – Porto Pollo – Sainte-Lucie-de-Tallano – Rizzanese-Tal – Propriano -Calanche – Piana – Plage de Argentella – Lost Place Silberbergwerk – Restonica Tal – Lac de Melo Wanderung – Cap Corse – Aleria – Etang de Diana – Bastia
Korsika – Die aufregende Westküste
Was euch in diesem Reisebericht erwartet: Der 2. Teil unseres Reiseberichts über unsere Korsika Rundreise. Korsikas wilde Westküste mit dem VW Bus. Von Olmeto und Propriano über Sartene, durch die Calanche und am Golf von Porto entspannen.
Campingplatz Le Damier
Nach der schweinischen Nacht (Nein, nicht was ihr denkt.. wir reden nur von den halbwilden Schweinen, die Nachts den Platz überfallen haben) auf dem Campingplatz Le Damier, wachen wir früh auf und packen unsere siebenhundert Sachen ein. Der Campingplatz Le Damier ist sehr einfach gehalten. Unebenes Terrain, mit vielen Bäumen. Baguette und Croissant können vor Ort gekauft werden. Die Besitzer sind sehr freundlich und bemüht. Der Platz ist ca 1 km vom Strand Kevano entfernt und Porto Vecchio, Sartene und Bonifacio ist innerhalb 30 min erreichbar. Auf unserer persönlichen Highlight Liste ist er allerdings recht weit unten, da sehr langweilig.
Wir wollen weiter und suchen einen Platz direkt am Strand, um unser Boot nicht umsonst dabei zu haben.
Unser Boot ist immer gut verschnürt in der Gepäckwanne, der Bootsmotor hinten in der Box auf dem Fahrradträger angepasst. Die Bootsgröße ist so allerdings schon ausgereizt, ein größeres Boot können wir nicht problemlos mit unserem VW T3 transportieren.
Porto-Pollo
Wir fahren nach Porto-Pollo auf dem Campingplatz U Caseddu. Hier waren wir schon 2 Jahre vorher. Porto-Pollo ist ganz in der Nähe vom schönen Olmeto Plage und Propriano und liegt am Golf von Valinco.
Auf dem Weg halten wir am Roccapina Strand mit den berühmten Löwen an und blicken von dem Aussichtsparkplatz auf unzählige Taschentücher in den Buschen und eine Pisswolke kommt uns entgegen.
Am Campingplatz angekommen, haben wir wahnsinnig Glück und finden einen Platz direkt an der Landzunge.
Gerade hat Michi alles ausgepackt und schon schwimmen Delphine vorbei. Unser Campnachbar aus den Niederlanden ist schon 2 Monate auf dem Platz und erzählt uns von den Walen und den vielen Delphinen die in den letzten Wochen, hier in der Bucht waren. Ich bin hin und weg und überlege schon, wie wir es anstellen können, für immer hier zu bleiben.
U Caseddu und die Umgebung
zur Info: U Caseddu ist ein beliebter Campingplatz bei Dauercampern. Viele ältere Franzosen und Italiener sind den ganzen Sommer da. Es wird viel Boule gespielt. Beliebt ist er auch wegen den Anlegeplätzen für kleinere Boote. Allerdings sind die Toiletten hier wirklich schlimm und die Besitzerin des Platzes ist auch nur sehr selten charmant 😉 Hunde sind nicht erlaubt. Wir mögen ihn sehr, aber bei vielen von euch wird er nicht unbedingt auf große Gegenliebe stoßen 😉 Der Camping „chez Antoine“ in Olmeto und der Camping „Camping Ras l’Bol“ sind da beliebter.
Einen Platz in der ersten Reihe, direkt am Strand bzw. im hinteren Teil am Meer zu bekommen, ist schon fast wie ein Sechser im Lotto.
Michi baut unser Boot auf, damit wir die umliegenden Buchten erkunden können.
Wir machen einen Ausflug zur Cupabia Bucht. Sehen beim schnorcheln ein Seepferdchen und hüpfen auf den Wellen wieder zurück. Das Wetter schlägt rasant um. Nach der Hitze des Tages ziehen dunkle Wolken auf.
An unserem VW Bus angekommen, ist noch alles trocken, doch in der Ferne sieht man schon eine Regenfront und den ersten Regenbogen.
Und plötzlich gibt es nicht nur einen Regenbogen, sondern zwei und die Wolken leuchten.
Immer mehr Menschen versammeln sich bei uns auf der Landzunge, um dieses Naturphänomen zu beobachten. 2 Regenbogen ziehen sich über die gesamte Fläche.
Nachts gewittert und stürmt es gewaltig. Überall sichern Camper ihre Sachen und Boote.
Sartène – eine Reise in die korsischste Stadt
Am Morgen ist der Sturm vorbei und die Sonne strahlt uns an.
Heute wollen wir ins südliche Inland und uns Sartène ansehen.
Über die T40 sind es, vom Campingplatz bis nach Sartene, ca 20 km.
Sartène wurde von dem Dichter Prosper Mérimée „die korsischste aller Städte“ benannt. Als wir uns 2013 das erste Mal, Korsika als Urlaubsziel aussuchten und vorab im Internet recherchierten, kamen immer wieder die Vendetta, viele Morde und auch der Kampf gegen den Ausverkaufs Korsikas, an reiche Europäer vom Festland auf. Das die Korsen rigoros gegen alles, was gegen ihre Insel geht, einschreiten ist wohl nicht abzustreiten. Heute liest man davon viel weniger und der Eindruck entsteht, die Korsen sind ruhiger geworden.
Wir bekommen schnell einen Parkplatz. In der Hauptsaison ist es bestimmt viel schwieriger, denn der 3000 Einwohner Ort, ist beliebt.
Er ist geteilt, in Unter- und Oberstadt. Am Place de Liberation, dem Marktplatz bietet sich an gemütlich einen Kaffee zu trinken und das treiben zu beobachten.
Alle Blicke richten sich an Ostern auf Sartène. Denn hier findet die Karfreitagsprozession mit dem rot gekleideten Büßer „Catenacciu“ statt. In der Kirche St. Marie, hängt den Rest des Jahres das 34 kg Kreuz und die 14 kg schweren Ketten, die der Catenacciu am Karfreitag schleppen muss. Außer der Pfarrer am Ort, weiß niemand wer der Büßer ist.
Eine Schautafel in der Kirche erzählt die Geschichte der Prozession. Mehr Infos darüber gibt es hier bei Korsika.com/Sartene
Weiter geht es für uns durch die schmalen Gassen nach oben zum Museum.
In der Sartenais finden sich die meisten prähistorischen Funde Korsikas und hier im Museum wird es anschaulich präsentiert.
Sainte-Lucie-de-Tallano
Wir fahren weiter nach Sainte-Lucie-de-Tallano. Der Ort ist berühmt für seine Kugeldiorit Funde. Wir versuchen den alten Steinbruch, der südlich vom Ort liegt, zu finden…leider erfolglos. Wir fahren zum Franziskanerkloster Saint-François, das im Jahre 1492 gegründet wurde.
St. Lucie de Tallano ist ein hübscher kleiner Ort. Ältere Herren die Boule spielen, finden sich auf dem Marktplatz ein und wer möchte, kann den berühmten Kugeldiorit am Marktplatz und im Rathaus ansehen.
Runde Brücke Spin’a Cavallu
Wer in der Nähe ist, kann zu den Quellen von Caldane fahren oder wie wir, zu der Genueser Brücke Spin’a Cavallu im Rizzanese-Tal. Ein wenig erinnert sie an die Rakotzbrücke, die ihr in Deutschland sehen könnt. Die Spin’a Cavallu liegt allerdings inmitten Natur, während die Rakotzbrücke in einem angelegten Park in Sachsen zu finden ist 😉
Wir machen einen kleinen Abstecher zu der schönen und gut erhaltenen Brücke und kommen Abends wieder zu unserem Campingplatz zurück.
Heute wollen wir einfach nur entspannen. Unser holländischer Nachbar verlässt uns heute und wir dürfen seinen Platz übernehmen und können endlich unsere Hängematte aufhängen.
Propriano an der Westküste
Nach einem kleinen Ausflug mit dem Boot, fahren wir nach Propriano. Nachdem meine Kontaktlinse gerissen ist und die Ersatzlinsen zu Hause liegen, sind wir auf Optikersuche.
Propriano ist sehr touristisch. Es gibt einen Hafen und unzählige Restaurants und Souvenirshops. Und einen Optiker, der meine Linsenstärke vorrätig hat, gibt es auch. Da wir eh schon hier sind, fahren zu dem schönen Autostrand, der ganz in der Nähe ist.
Übernachten ist hier strikt verboten und darauf wird man auch sofort hingewiesen. Der Strand ist leer und sehr weitläufig. Bei passendem Wetter tummeln sich hier Surfer.
Weil wir schon unterwegs sind, fahren wir am Campingplatz Esplanade vorbei. Ich war so begeistert von den Fotos mit dem Infinity Pool und wollte es mal live sehen. Aber so toll war der Platz nicht, dass sich ein Wechsel gelohnt hätte.
Den Abend verbringen wir gemütlich auf unserem Platz. Wieder sind Delphine in der Nähe.
Calanche – Das Higlight an der Westküste Korsikas
Die Westküste Korsikas ist einfach nur wunderschön und viel wilder als die Ostküste. Es ist so schön hier, aber irgendwie zieht es uns auch weiter. Wir fahren auf der D81 Richtung Piana.
Auf der D81b begegenen uns viele Ziegen und Kühe. Eine Ziege hat sich absolut in unserem VW Bus verliebt und wollte unbedingt bei uns bleiben.
Die Calanche haben wir schon ein paarmal zu Fuß erkundet und wir finden, zurecht eines der Besuchermagnete Korsikas.
Wissenswertes über die Calanche
Die D81 führt euch direkt durch die Calanche. Der Fels aus rötlichem Granit, hat witterungstechnisch besondere Formen angenommen…sogenannte Tafoni. Wenn ihr auf der D81 durch die Calanche fahrt (gibt eh keine andere Straße), dann seht ihr schon verschiedene „Figuren“. In der Hauptsaison herrscht hier Verkehrschaos und es gibt nicht viele Möglichkeiten einfach zu halten und Fotos zu machen. In der Nebensaison ist es entspannt.
An der Straße gibt es einen Parkplatz. Nehmt euch Zeit und wandert das kurze Stück, und erlebt tolle Ausblicke.
Viele dieser Tafoni haben Namen z.B. „der Hundekopf“, „das Herz“ direkt an der Straße, der „Indianerkopf“ und wir haben auch einen Delphin gesehen 😉
Die Felsenlandschaft ist, zusammen mit der autofreien Girolata-Bucht, der Bucht von Porto und dem Naturpark La Scandola seit 1983, Unesco Weltkulturerbe.
Campingplatz in der Calanche – E Gradelle
Wir fahren zur Bucht Gradelle. In der Nähe von Osani gibt es den Campingplatz E Gradelle. Der Platz ist terrassenförmig angelegt und durch die vielen Bäume bekommt man Schatten und Privatsphäre. Wenn, ja wenn man einen dieser Stellplätze ergattert.
Es gibt viel Platz für Zelte, aber leider wenige für einen VW Bus oder andere Campermobile. Der angelegte Rundweg ist steil und eng. Die vorhandenen Plätze sind schon besetzt und so bleiben wir oberhalb des Restaurants stehen. Ziemlich mitten im Weg, aber für eine Nacht ok. Wer einen Platz weiter oben bekommt, hat eine tolle Aussicht.
Die Sanitäranlagen werden gerade neu gemacht.
Am Morgen hören wir schon das muhen der Kühe und laufen das Stück zur Gradelle Bucht. Hier, im Golf von Porto und gegenüber der Calanche, ist die Bucht umgeben von hohen Felsen. Dort erwarten uns auch schon die Kühe am Strand.
Wir gehen schnorcheln und sehen eine große Menge an Fischen, die anscheinend gewohnt sind, Futter zu bekommen, denn diese riesigen Schwärme weichen uns nicht von der Seite.
Im dritten und letzten Teil fahren wir weiter die Westküste entlang und gelangen zum Camping La Morsetta, mit seinem bunten Steinstrand und dem Silberbergwerk. Wir finden eine riesige Steinsäule mitten in der Natur und versuchen mit der deutschen Botschaft Kontakt aufzunehmen und landen (freiwillig) bei der Polizei…—>Korsika Rundreise Teil 3
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