Syri i Kaltër – Das blue Eye von Albanien
Jeder der plant nach Südalbanien zu fahren, wird auf Syri i Kaltër aufmerksam werden. Ob Fotos, Albanien must Sees, Reiseführer..jeder erzählt frei nach Casablanca: Ich seh dir ins blaue Auge, Kleines!
Aber was ist das „Blue eye“?
Syri i Kaltër (zu dt. blaues Auge) ist eine Karstquelle am Abhang des Gebirges Mali i Gjerë und wird von einer über 50 m tiefen Quelle gespeist. 1984 wurde versucht die Tiefe zu messen, tiefer als 50 m kamen die Taucher allerdings nicht. Die genaue Tiefe ist momentan also nicht bekannt. Hier ist man an der wasserreichsten Quelle Albaniens.
Das Auge selbst sieht von oben riesig aus. Die weißen Steine am Boden, lassen dass Wasser dunkelblau und hellblau leuchten. Die sprudelnde Quelle sieht von oben aus wie eine Pupille.
Die Umgebung ist wie aus einem Märchen entsprungen. Alte Bäume, mit Efeu bewuchert, glasklares Wasser, dass je nach Lichteinfall, die Farbe von grün bis hellblau annimmt. Kein Wunder also, dass es zum Naturschutzgebiet erklärt wurde.
Wer von den Plitvicer Seen oder Krka in Kroatien begeistert ist, wird es hier lieben. Zumindest war es bis 2022 so, denn jetzt ist einiges verändert worden.
Anfahrt Syri i Kaltër
Wir starten in Ksamil. Von dort kommt man nach ca 30 km zum Blue Eye. Auf der SH99 nach Gjirokastra oder von dort kommend Richtung Küste, liegt es direkt an der Strecke. Ihr könnt es gar nicht verfehlen, ein Wegweiser führt euch zum Ziel. Der Eintritt ist mit 50 LEK ( ca 50 Cent) pro Person fast geschenkt.
Man hat die Möglichkeit etwas weiter oben an einer kleinen Kapelle zu parken und zum Blue Eye ca 2 km zu laufen (Achtung sehr staubig und voll Schlaglöcher!) oder gegen eine geringe Gebühr , insgesamt haben wir ca 2€ gezahlt, mit dem Auto direkt zu den Parkplätze am Blue Eye zu fahren. (Stand 2019)
Aktuell 2023 es wurde in den letzten 2 Jahren viel gebaut. Die Straße wurde erneuert und ein Drehkreuz gebaut.
Am Parkplatz angekommen, geht ihr über eine Brücke und schon steht ihr vor leuchtendem blau und grün.
Festes Schuhwerk ist direkt am See nicht notwendig. Die wenigen Wege sind eben und bequem zu laufen.
Jedes Jahr werden zahlreiche Besucher von diesem Naturschauspiel angezogen. Die Chance ist im Sommer sehr gering, alleine hier zu sein. Ende September waren wir am späten Nachmittag hier und dennoch war noch einiges los. Der Tourismus zeigt sich auch durch Souvenirstände und 2 Restaurants, die direkt am See liegen.
Neuerung 2019
Aktuell gibt es am Blue Eye kein Restaurant mehr. Das hintere Lokal wurde im Oktober 2018 abgerissen und das vordere musste im April 2019 schließen. Es gibt also aktuell auch keine Möglichkeit direkt vor Ort essen zu gehen und auch keine Toilette.
Ganz Mutige wagen sich in das 12° kalte Wasser. Uns reichte es, eine Zehe ins eiskalte Wasser zu halten.
Das Auge selbst, ist am besten, von der hölzernen Aussichtsplattform zu erkennen.
Viele werfen Steine ins Blaue Auge, die durch den enormen Druck wieder an die Oberfläche kommen. Probiert es ruhig mal aus…es funktioniert 😉
Albanien ist das Land der Mythen. Klar das es auch zum Blue Eye eine Legende gibt.
Und die geht so…
An der Küste von Saranda gab es vor langer Zeit einen plötzlichen Sturm und eine riesige Schlange glitt aus dem Meer. Sie kam bis zur Wasserquelle von Vrisi in Delvina, wo eine Gruppe von Frauen und Kindern Wasser holte und die Schlange fraß sie alle. Später ging die Schlange zum Berg Mali i Gjere, wo sie ganze Herden von Schafen und Ziegen sowie zwei Hirten verschlang und die kompletten Ernten vernichtete.
Die Leute waren entsetzt und verängstigt, da kam einem alten Mann eine Idee. Er nahm einen Esel, lud Strohsäcke darauf und ging zu der Höhle, in der die Schlange Unterschlupf fand. Als die Schlange sich ihm näherte, zündete er das Stroh und somit auch den Esel an.
Die Schlange verschlang den Esel, der in ihrem Körper weiter brannte. Das Tier rief seine Mutter das Meer und seine Schwestern die Flüsse, zur Rettung, aber sie waren nicht schnell genug. Die Schlange überquerte den Berg. Als sie die Stelle erreichte, an der sich jetzt die Quelle des Blauen Auges befindet, fiel das Auge der Schlange und Wasser überflutete die Landoberfläche. Noch heute weint das blaue Auge der Schlange.
Die Schlange ist in manchen Versionen ein Drache.
Ist es empfehlenswert?
Wir waren ca 1 Stunde dort. Den ganzen Tag muss man hierfür nicht einplanen, denn die Fläche ist nicht sehr groß. Man kann noch die Umgebung mit einer Wanderung erkunden und etwas essen oder trinken. Die Restaurants sehen sehr einladend aus….wir haben aber darauf verzichtet und sind dafür ins glasklare Meer in Ksamil gesprungen, haben üppig zu Abend gegessen und dem Muezzin gelauscht. Wenn ihr noch nie an einem blauen Auge wart, empfehlen wir euch einen Besuch, ansonsten fanden wir einen Besuch in Butrint interessanter.
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Ein super Beitrag.wenn es Corona erlaubt,wollen wir dieses Jahr mit unserem Wohnwagen nach Albanien. Eure Erlebnisse haben mich neugierig gemacht
Hallo Rosmarie,
wir freuen uns sehr, dass dir der Beitrag gefällt und wünschen dir ganz viel Freude im einzigartigen Albanien! Wir möchten auch dieses Jahr noch einmal nach Albanien und weiter durch Griechenland in die Türkei 🙂 Mal sehen ob es Corona-bedingt klappt. Wir drücken dir die Daumen! Liebe Grüße Jasmin
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