Unsere Balkan-Tour im Herbst 2021, führte uns auch durch Bosnien-Herzegowina. Tolle Natur und ein kräftiger Hauch Ostblock, inklusive Flashback nach Westdeutschland im Jahr 1988, erwartete uns in Bosnien.
Viele liebe Menschen haben uns in den letzten Jahren von Bosnien-Herzegowina vorgeschwärmt, aber außer bei der kurzen Querung, um von einer Seite Kroatiens zur anderen zu gelangen, war Bosnien bisher ein leeres Blatt für uns. Nun wollten wir uns endlich einen kleinen Eindruck verschaffen und änderten spontan unsere Route nach Montenegro.
Grenze Kroatien-Bosnien
Von Kroatien nach Bosnien gibt es 30 Grenzübergänge, allerdings sind diese in unterschiedlichen Kategorien eingeteilt…manche mit Fahrzeug, bei andere dürfen nur Personen ohne Fahrzeug über die Grenze und es gibt auch nur lokale Übergänge. Am Ende meines Berichts, füge ich noch einen Link mit den Grenzübergängen ein.
Die gängigste Grenzüberquerung ist wahrscheinlich bei Neum. Auf der Magistrale wird Kroatien in 2 Teile geteilt und um bis nach Dubrovnik auf der Straße zu gelangen, müsst ihr zwangsläufig Bosnien durchqueren. Da ihr dann eh schon im Land seid, lohnt hier gleich ein Abstecher nach z.B. Mostar.
Wir haben es etwas anders gemacht und zwar auch den Grenzübergang auf der Magistrale genommen, aber nur um weiter nach Dubrovnik zu gelangen und waren dann noch am Lost Place von Kupari. Von dort sind wir über die Grenze Dvorine-Gornji Brgat. Diese liegt nur ca 6 km von Kupari entfernt und ist ein kleiner Grenzübergang. Wir waren die einzigen an der Grenze und es lief bei uns freundlich und schnell ab.
Ein paar Meter nach der Grenze gibt es einen wunderschönen Ausblick auf Kroatien und das Meer.

Trebinje – Arslanagica Most
Unser Weg führte bis Trebinje. Hier kommt ihr entlang ganzer Straßenzüge, an denen sich relativ sortenrein Golf 2, VW T3, Passat B2 (32B) und der ein oder andere Jetta aneinander reihen. Überhaupt haben wir einige Tage später, da waren wir schon in Albanien, sehr Bosnien nachgetrauert, denn wir hätten sehr dringend eine Werkstatt mit so vielen Ersatzteilen, wie es sie hier für unseren Bus gibt, gebraucht 😉

Trebinje hat eine schöne Altstadt mit einer Brücke aus dem 16.Jahrhundert, Uhrenturm, Festung und dem Dichterplatz mit 115 Jahre alten Plantanen.
Entlang dem Fluss Trebisnjica
Hier im südöstlichen Bosnien-Herzegowina fließt die Trebisnjica. Der Fluss ist 96 km lang und der größte Karstfluss Europas. Ab Trebinje folgen wir der Trebisnjica bis Montenegro.
Ab Arslanagica Most geht es für uns direkt entlang des Flusses weiter.
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Übernachtung in der Nähe von Donje Grancarevo
Es gibt viele schöne Flüsse in Europa und die Trebisnjica gehört für uns mit zu den schönsten. Sie leuchtet grün/blau und mit Glück könnt ihr Eisvögel über das Wasser fliegen sehen.
Als wir auf Höhe Arslanagica Most waren, zog langsam der Nebel über das Wasser. Er wurde dichter und schlängelte sich nach oben und hüllte nach und nach die Umgebung mit ein. Die Landschaft mit dem Fluss im Nebel sah so geheimnisvoll aus, dass wir unbedingt hier übernachten wollten, um zu sehen, wie der Sonnenaufgang hier aussehen wird.

Most Donje Grančarevo
Wir suchten einen Schlafplatz und fuhren entlang des Flusses. Vor uns tauchte plötzlich eine Brücke auf, die Most Donje Grancarevo. Sie ragte nur noch zum Teil aus dem Nebel und die Dämmerung hatte schon eingesetzt. 2 Frauen liefen darüber, ein Angler stand am Hang des Flusses und freute sich über seinen Fang.
Die Straße ist von Schlaglöchern übersät und die Brücke knarzte und knackte beim Befahren. Wir übernachteten am Fluss, irgendwo im Nirgendwo.

Am nächsten Morgen war alles dicht in Nebel gehüllt. Langsam brachen die ersten Sonnenstrahlen durch und nach einem Kaffee am Fluss, wollten wir noch etwas die Umgebung erkunden. Wir kamen vorbei an vielen baufälligen Häusern. Eine alte Frau saß im Stall und melkte ihre einzige Kuh. Das kleine Dorf mit seinen wenigen Häusern, erwachte langsam zum Leben.
Auf der Brücke kam uns eine Frau mit ein paar Kühen entgegen, die sie gerade an den Fluss trieb und wir grüßten uns freundlich.
Die Sonne wurde mehr, der Nebel etwas weniger. Ich glaube es war einer der schönsten Morgen die wir je hatten. Der Nebel, die Sonne und die bunten Herbstblätter bildeten eine zauberhafte Symbiose.

123 m Staudamm Grancarevo-Damm
Ganz in der Nähe könnt ihr den höchsten Staudamm Bosnien-Herzegowinas, den Grancarevo-Dam sehen. Schon weit vor dem Damm sind Hinweisschilder, die das Fotografieren und Filmen strengstens verbieten.
Das Wasserkraftwerk wurde schon vor über 50 Jahren in Betrieb genommen.
Grenzübergang nach Montenegro
Wir sind weiter bis zur Grenze Ilino Brdo gefahren, um von dort nach Montenegro zu gelangen. Auf dem Weg dorthin bekommt ihr immer wieder wunderschöne Ausblicke auf die Berge.
Aufgrund Corona wäre es zu der Zeit, trotz Impfungen, aufwendig gewesen, länger zu bleiben, deshalb waren wir nur eine Nacht in Bosnien und sind dann weiter nach Montenegro, Albanien, Griechenland und Süditalien. Wir werden aber bald wieder in dieses wundervolle Land reisen und länger zu bleiben ❤️

Links
Eine Liste der Grenzübergänge gibt es u.a. bei Wikipedia–> Grenzübergänge
Aktuelles zu Corona etc. erfahrt ihr beim Auswärtigen Amt –> Bosnien Einreise
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