Seid ihr schon mal über den Vrsicpass und Predilpass gefahren? Wenn nicht, dann zeigen wir euch hier, was ihr bisher verpasst habt und warum es sich lohnt.
Slowenien erreicht man auf vielen Wegen. Die meisten Leute fahren auf der Autobahn quer durchs Land in den Süden und erahnen nicht, was für eine atemberaubende Landschaft Slowenien bietet.
Mit dem VW T3 über den Vrsicpass und Predilpass
Wenn wir in Slowenien Zeit verbringen, versuchen wir auf verschiedenen Wegen dorthin zu gelangen. Pass-Straßen sind meistens spektakulär und bieten nicht nur eine Abwechslung bei der Fahrt, sondern auch grandiose Ausblicke. Dazu kommt auch noch die Kostenfrage, denn über diese Anreise benötigt man keine Vignette für Slowenien.
Anfahrt zu den Pass-Straßen in Slowenien und Italien
Die beiden Pass-Straßen Vršičpass und Predilpass erreicht man von der italienischen Seite bzw. fährt von Slowenien nach Italien durch das aufregende Triglav Gebirge über die Grenze.
Von Villach (Österreich) ist Tarvisio (Italien) nur 32 km entfernt. Von hier gelangt man direkt zum Predil Pass und auch zum Vršičpass. Solange ihr in Italien keine Autobahn fahrt, kostet es auch keine Maut. Auch die Pass-Straßen sind kostenlos zu befahren.
Ab Tarvisio aus, sind beide Pässe gut beschildert.
Predil-Pass im Sommer und Winter
Der Predilpass ( slowenisch Predel, italienisch Passo di Predil) liegt überwiegend auf italienischer Seite und die Grenze zu Slowenien liegt direkt auf dem Pass. Wenn Ihr die Pass-Straße fahrt, gelangt Ihr nach Bovec. und zum wunderschönen Soča Valley.
Der einzige Ort durch den man fährt, ist das kleine Bergbauerndorf Raibl (auf ital. Cave del Predil). Früher noch zu Österreich gehörend, hat sich dies nach dem 1. Weltkrieg geändert und gehört seitdem zu Italien. Der Ort liegt direkt am Predil See bzw, Raibler See und hat eine lange Bergwerkstradition. Ein unterirdischer Tunnel führt von hier zu dem Ort Log Pod Mangartom in Slowenien. Wer ein wenig Zeit einplant, kann auch noch einen Teil der Stollen und des Tunnels besichtigen.
Viele Häuser sind unbewohnt und man hat das Gefühl, der ehemalige Bergwerksort versinkt in einem Dornröschenschlaf.
Lago del Predil
Weiter auf der Pass Straße gelangt man zum Lago del Predil auch Raibler See genannt. Dieser große Bergsee ist ein grüner Traum und zieht dutzende Kajakfahrer, Schwimmer und Touristen an.
An den See gelangt man von mehreren Seiten und es gibt ausreichend Parkplätze. Sobald es warm wird, öffnet auch ein Café und ein Restaurant. Das Cafe ist innen sehr urig und es lohnt ein Abstecher dorthin 😉
Am Predilsee gibt es einige beschilderte Parkmöglichkeiten, rund um den See. Vom Predilpass gelangt ihr auch zum Vrsicpass und taucht in das Triglav Gebirge ein.
Winter am Predil-Pass
Im Winter ist der Vrsicpass (der höher liegt) meistens gesperrt. Am Predilsee könnt ihr Glück haben und je nach Wetterlage ist er geöffnet. Weiter unten im Beitrag, habe ich euch die Website verlinkt, auf der ihr sehen könnt, welcher Pass offen ist.
Ich wünsche euch sehr, dass ihr mal das Glück habt, den See tief verschneit zu erleben. Es ist wirklich atemberaubend. Als wir letzten Dezember ankamen, war es schon lange sehr kalt und die Straßen freigeschoben. Der Schnee lag glitzernd mit einer geschlossenen Schneedecke vor uns. Niemand ist hier vorher gelaufen. Übrigens war 3 Tage später, sehr viel geschmolzen und Kinder mit Schlitten und Spaziergänger tobten sich im Schnee aus. Wir hatten den perfekten Zeitpunkt erwischt 🙂
Passo di Sella Nevea (Nevea-Sattel)
Nach dem Predilsee (oder davor, je nachdem aus welcher Richtung man kommt) kann man nun entweder zum Passo di Sella Nevea (Nevea-Sattel) abbiegen und bleibt weiterhin in Italien oder man fährt den Predilpass weiter und gelangt nach Slowenien.
Der Nevea Sattel hat nicht nur mehrere Hotels und insgesamt 30 Loipen sondern auch wunderschöne Wasserfälle. Ein Abstecher oder auch ein Tagesausflug dorthin, ist definitiv empfehlenswert.
Nach der Wintersaison, ist der Neveasattel wie ausgestorben. Jetzt Mitte April, sehen wir nur einen Fahrradfahrer in kurzen Hosen und T-Shirt, der seine Skier auf der Schulter dabei hat und auf dem Weg zum Lift ist.
Fontanone di Goriuda Wasserfälle
Wer auf dem Pass weiter in Richtung Chiusaforte fährt, gelangt zu den wirklich schönen Wasserfällen Fontanone di Goriuda im Raccolana Tal. An der Straße kann man parken und gelangt in wenigen Minuten zu den Wasserfällen. Der Weg dorthin ist beschildert und es ist ein Erlebnis, hinter den Wasserfällen zu stehen. Für Kinder ist ein Ausflug auch gut geeignet und völlig problemlos zu gehen.
Predil Pass Festungswerke
Bei der Weiterfahrt nach Slowenien kommt ihr an drei ehemaligen österreichischen Festungswerke. Am Predilsattel liegt die Ruine der Batterie.
Danach kommt man direkt am eindrucksvollen Löwen, dem Hermann-Denkmal vorbei. Dieses Denkmal wurde als Erinnerung an den Hauptmann Hermann von Hermannsdorf gebaut. Er war Kommandant der Festung am Predilpass. Wer sich hierfür interessiert, kann die Geschichte des Hauptmanns hier nachlesen: https://www.julische-alpen.info/legenden-in-den-julischen-alpen/hermann-von-hermannsdorf/
Festung Kluže Pass-Straße Slowenien
Auf der weiteren Fahrt, gelangt man zur Festung Kluže (Kärtner Festung) und von dort zu Fuß zu den Ruinen der Festung Fort Hermann.
Das Fort Kluže sieht man direkt von der Straße aus. Im 15.Jahrhundert war sie noch aus Holz und wurde später aus Stein gebaut. Hier kann man sich in den Sommermonaten eine Dauerausstellung ansehen. Wir konnten diese nicht besuchen, da im April das Fort nur von außen zu besichtigen ist.
Zum Fort Hermann gelangt man über einen markierten Weg. Laut Reiseführer dauert es ca 30 Minuten bis man an die Festung gelangt. Wir hatten keine Zeit mehr für den Weg dorthin, aber wenn man sich die Landschaft und die Koritnica-Schlucht betrachtet, lohnt sich der Weg dorthin ganz sicher.
Ende des Passes und unser Lieblingsplatz
Nach dem kleinen Ort Log Pod Mangartom kann man direkt von der Straße, auf einem Schotterweg abfahren und direkt am Fluss Koritnica halten.
Unser Lieblings-Kaffeetrink-Platz.
Von hier aus, könnt ihr nun das wilde Slowenien erkunden. z.B. zur Tolminer Klamm oder nach Bled. Es bietet sich auch der Weg entlang der Soca an. In Slowenien hat man unzählige Möglichkeiten und eine ist schöner als die andere.
Vršičpass in Slowenien – mit dem gängigen VW T3 ziemlich hart ;=)
Den Vršičpass finden wir persönlich noch schöner als den Predil Pass und bietet eine wirklich schöne alternative Anreisemöglichkeit nach Slowenien oder nach Italien…je nachdem aus welcher Richtung ihr kommt. Der Pass hat sage und schreibe 49 (!) Spitzkehren und die 1611 m gehen auch teilweise ziemlich steil nach oben.
Der Vršičpass liegt komplett in Slowenien und fängt nach dem Ort Kranjska Gora an.
Jasna See in Slowenien
In Kranjska Gora gibt es den Lake Jasna. Dieser beliebte See liegt direkt vor den ersten Kurven des Vršičpass
Mit seinem Kiesstrand, den Liegeplätzen, dem Kanuverleih und den vielen Brücken, ist er uns zu touristisch.
Wenigstens einen kurzen Stopp solltet ihr einplanen, denn umrahmt von Berge und grün schimmernd, ist er dennoch schön anzusehen.
Vrsicpass im Triglav-Gebirge
Die Pass-Straße liegt im einzigen Nationalpark Sloweniens, dem Triglav Gebirge in den Julischen Alpen.
Auf diesem 1611 m hohen Pass (dem höchsten in Slowenien) könnt ihr vor allem eine wunderschöne Landschaft erleben.
An der Passhöhe des Vrsic, liegt die Berghütte Tičarjev Dom. Die Hütte ist im Sommer bewirtschaftet und von dort führen Wanderwege in die Berge.
Von hier gelangt ihr auch zum Klettersteig Prisojnik Fensterweg.
Wie fährt es sich auf dem Vrsicpass?
Erstmal…der VW T3 schafft alles 😉 Der Vrsicpass ist „nur“ 1611 m hoch, hat allerdings einige steile Passagen und 49 Spitzkehren. Landschaftlich ist es wunderschön und es gibt dazwischen immer mal wieder Parkmöglichkeiten. Hier seid ihr übrigens im einzigen Nationalpark Sloweniens.
Im Winter ist der Vrsicpass meistens gesperrt.
Quelle der Soča am Ende der Pass-Straße
In der Kurve 49 kann man zur Quelle der Soča abbiegen. Einfach an der Hütte parken und den markierten Weg entlang gehen, dann gelangt ihr nach ca. 15 Minuten zur Quelle. Das letzte Stück zur Quelle ist mit Stahlseilen gesichert. Gutes Schuhwerk sind erforderlich.
Der Soča -Trail beginnt hier und auch wenn ihr ihn nicht komplette, sondern nur etappenweise lauft, ist er wunderschön. Ihr könnt auch weiter ins Soča-Valley fahren (Drehort von Narnja) oder den außergewöhnliche grün leuchtenden Fluss z.B in der Soča–Schlucht genießen. Was man dort erleben kann, erfahrt ihr hier: Soča-Trail Etappen Canyon
Wintersperre Vrsicpass – Predilpass – Nevea Sattel
In der Regel sind die Alpenstraßen von Ende Oktober bis Anfang Mai gesperrt. Pauschal lässt sich das aber nicht sagen, denn je nach Wetterverhältnissen kann ein Pass schon früher befahrbar sein. Wir konnten schon im April die Pässe befahren. Auf 1600 m liegt dann zwar noch Schnee, aber die Straße war komplett frei und trocken. Oft liegt eine Pass-Straße nicht direkt auf der eigentlichen Route bzw. bedeutet einen schönen Umweg. Es ist also mehr als ärgerlich, wenn man hinfährt und man kommt nicht weiter.
Hier könnt ihr nachsehen ob ein Alpen-Pass geöffnet oder noch gesperrt ist: https://alpenrouten.de/alpenpaesse-verkehrsinfos-wintersperren.html
Viel Spaß im schönen Slowenien! Falls ihr Fragen, Tipps oder Anmerkungen habt, könnt ihr gerne kommentieren oder uns eine Mail an kunstwut(at)web.de schreiben. Unsere aktuellen Reisepläne und wo wir gerade unterwegs sind,erfahrt ihr am einfachsten und schnellsten auf Instagram .
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