Eigentlich schwebte uns ja Norwegen vor…aber da war es Ende Mai kalt und laut Wetterbericht auch nass. Nach dem Winter braucht man einfach Sonne und nicht noch mehr Kälte. Also haben wir uns einen Tag vor der Abreise spontan um entschieden. Die Winterkleidung wurde ausgepackt und der Bus für den Sommer eingerichtet. Boot, Schwimmsachen und was man eben alles so braucht. So sah das ganze dann fertig aus..

Michi wollte schon immer mal nach Pompeji und so entschieden wir uns für Italien. Unsere bisherigen Italien Erfahrungen waren immer überschattet von vielen Menschen, Überschwemmungen in Genua, überfüllte und umzäunte Campingplätze, sandiges Meer (dass dadurch auch oft einfach dreckig aussieht) und der Strafzettel den wir kurz vorher aus Pisa erhalten haben, hat eigentlich sein übriges dazu getan 😉 Der Norden Italiens und wir wurden einfach nicht so recht warm miteinander. Obwohl Italien soviel zu bieten hat. Genau dass haben wir dann auch im Süden Italiens gefunden.
Von Bayern nach Süditalien
Schloss Neuschwanstein
Während der Fahrt haben wir uns überlegt, die Maut zu sparen und von Österreich über die Hochalpenstraße zu fahren. Wir wohnen wirklich nicht so weit von Neuschwanstein entfernt und haben es bisher noch nicht mal in die Nähe geschafft. Es bot sich also an, gleich mal dort zu übernachten…

Weiter ging es zum Gardasee
Dort haben wir in Pieve di Tremosine, oberhalb des Sees übernachtet. Wir haben vor einem Restaurant übernachtet und hatten einen tollen Blick auf den Gardasee bei Nacht. Wir können euch wärmstens empfehlen, den See zu verlassen und euch nach oben zu schrauben. In der Brasa Schlucht findet ihr enge Serpentinen, Wasserfall und eine wilde Natur.

Piombino
In Florenz hatten wir einen kurzen Einkaufsstop und sind dann bis Piombino durchgefahren. Italien ist im Mai (kurz vor Pfingsten) wie ausgestorben. Die meisten Campingplätze haben erst ab dem Pfingstwochenende geöffnet, da an diesem Tag auch Italiener Urlaub haben. Wir haben einen Strandplatz gefunden, den wir komplett für uns hatten. Über einen Steg kommt man direkt an den Strand mit Blick auf Elba.
Bisher war die Reise nett, aber überhaupt nicht spektakulär und auf diesem Platz habe ich schon heimlich Fährverbindungen nach Elba, Korsika oder Sardinien herausgesucht 😉

Am nächsten Morgen und ca. 20 Cappuccino später, sah alles wieder besser aus und wir fuhren Richtung Rom.
Rom
Wann ist man denn einmal mit seinem Bus in Rom und kommt man so schnell wieder hin? Wahrscheinlich eher nicht und deshalb wäre es wahnsinnig schade, einfach daran vorbeizufahren. Der Gedanke war da und 3 Minuten später ein Hotelzimmer gebucht. Hier der Bericht dazu: 2 Tage Rom im Kloster

UPDATE 2019 Solfatara geschlossen.
3 Monate nach unserem Aufenthalt ereignete sich ein schwerer Unfall. Laut italienischen Medienberichten ist ein Junge in eine Bodenspalte gestürzt und seine Eltern, die ihn retten wollten, sind zusammen mit ihm tödlich verunglückt. Von daher ist der Campingplatz, sowie auch der Besuch des Kraters bis auf weiteres nicht möglich! !
Pozzouli – Vulcano Solfatara
Nach Rom ging es weiter Richtung Neapel. Pompeji ist fast zum greifen nahe… jetzt musste ein Campingplatz her, denn wir wollten auf gar keinen Fall frei in Neapel stehen. Zu viel haben wir über die Kriminalität in Neapel gehört und manches muss man einfach nicht herausfordern.
Pozzouli findet man 22 km vor Neapel. Eigentlich kein Ort der einem auf Anhieb etwas sagt, obwohl er das zweitgrößte Amphitheater Italiens beherbergt, in dem die Unterkellerungen noch sehr gut erhalten und frei zugänglich sind.
Für uns war aber der Campingplatz interessant. Dieser liegt direkt in dem Solfatara Krater und somit in der aktiven Vulkanprovinz der phlegräischen Felder. Auf dieser großen Fläche kann man sich relativ frei bewegen. Wisst ihr wie Schwefel riecht? Nach faulen Eieren! Und genau das riecht man nicht nur im Krater, sondern auch auf dem Campingplatz. Die Gasaustritte haben Temperaturen von bis zu 200° und enthalten neben Wasserdampf, auch Schwefel-, Antimon- und Quecksilberverbindungen. Es gibt Schlammbecken, die wild brodeln. Einmal auf den Boden stampfen und es hört sich hohl an.
Als Besucher des Campingplatzes kann man Tag und Nacht in den Krater. Der Stellplatzpreis enthält den Eintritt für den Krater. Nachts ist der Krater mit wechselnden Farben beleuchtet. Man kommt sich vor, wie auf dem Mond.



Campingplatz Solfatara
ist ein einfacher Platz mit Bäumen und kleinem Swimmingpool. Je nachdem wo man sich sein Plätzchen sucht, hat man den Krater mit seinen Fumarolen im Blick. Es gibt viele Katzen, einfache aber saubere Duschen und Toiletten. Ein kleines Cafe mit einem tollen Espresso.
Der Campingplatz, sowie die Solfatara sind in Privatbesitz.

Die phlegräischen Felder
Die phlegräischen Felder (Campi Flegrei, was übersetzt brennende Felder bedeutet) dehnen sich über ein Gebiet von 150 km2 und sind einer von 20 Supervulkanen auf der Welt. Sie haben 50 Erruptionsherde von denen einer die Solfatara ist. Erst 2008 wurde entdeckt, dass der Vesuv und die Solfatara eine gemeinsame Magma Kammer besitzen. Die Solfatara ist am Rand des Kraters mit Häusern bebaut und befindet sich 1700 m vom Stadtzentrum entfernt.
In Pozzouli hebt und senkt sich der Boden, aufgrund von Veränderungen des Drucks in der Magmakammer. 1983-1986 musste der Ort zum letzten Mal evakuiert werden, da sich die Erdoberfläche um 1,80 m hob. Die daraus entstandenen Schäden kann man noch heute sehen.
Das Gebiet wird von Vulkanologen überwacht. Die derzeitige Warnstufe ist orange.
Von hier aus, ging es mit den Zug nach Herculaneum und dem Vesuv..
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