Willkommen in Marokko! Ein Land voller Abenteuer und Herausforderungen erwartet dich hier. Da uns sehr häufig folgende Fragen in verschiedenen Versionen erreichen: „Wie gefährlich ist es in Marokko?“ oder „Kann ich in Marokko ohne Gefahr frei stehen?“, „Wie ist es als Frau in Marokko?“ Da wird es langsam Zeit für einen eigenen und ausführlichen Beitrag darüber.
Wie auch schon in unserem Italien Beitrag über Aufbruch- und DIebstahlschutz, soll es auch hier um Aufklärung gehen, zum Beispiel in welchen Situationen evtl. Vorsicht geboten ist. Welche Tricks benutzt werden um Touristen in eine „Falle“ zu locken und auf was ihr vielleicht achten solltet. Aber wir möchten noch klarstellen, dass wir uns bei unseren langen Aufenthalten in Marokko, sehr sicher fühlten!
Ankunft in Marokko und komplett überfordert – Die ersten Tage!
Das erste Mal in Marokko (und vorher noch nie in Afrika?) wird euch in den ersten Tagen möglicherweise sehr fordern. Alles ist neu, aufregend, bunt und laut, vielleicht auch beängstigend. Es werden euch bald viele Menschen ansprechen und die meisten werden sofort merken, dass ihr keinen Plan von Marokko habt und ein Geschäft wittern. Und zack, schon liegt der erste wunderschöne Teppich im Wohnmobil und die Reisekasse zittert.
Meist sagt man es dauert zwischen 1-2 Wochen um anzukommen und sich einzuleben. Bei uns waren es circa 5 Tage bis wir uns wirklich sicher im Land bewegten, echte Gastfreundlichkeit von der Freundlichkeit eines Händlers unterscheiden konnten und uns eingelebt haben. Dabei ist es entlang der Küste Marokkos auch ein etwas einfacheres Terrain als beim Reisen durch das Inland.
Fühlt man sich überfordert von all den Dingen und man hat den Drang am zweiten Tag wieder abzureisen, können wir nur raten sich etwas Zeit zu geben und sich langsam an das Land zu gewöhnen und ihm eine Chance zu geben. Der Surfer-Ort Taghazout zum Beispiel, oder auch die blaue Stadt Chefchaouen sind hierfür gute Orte es langsam anzugehen. Zum Eingewöhnen und zum Ankommen. Wir empfinden die Händler dort auch deutlich weniger aufdringlich.
Sehr wohl fühlen wir uns auch in Zagora und in Tinghir.
Campingplätze oder freistehen? Wie gefährlich ist freistehen in Marokko
Offiziell ist auch in Marokko freistehen verboten, aber wir hatten bei unseren Aufenthalten in ganz Marokko nur ein einziges mal die Situation dass wir weggeschickt wurden, war aber unser Fehler. Ernsthafte Probleme hatten wir nie. Dass die Reisepässe kontrolliert und fotografiert werden, passiert an der Küste sehr häufig, denn das Militär ist hier stark vertreten. Aber man darf meist bleiben und hat eine ruhige Nacht am Strand oder auf der Klippe. Der Schlüssel zum Glück ist hier einfach Freundlichkeit und Kooperation.
In der Hauptsaison kann es etwas anders aussehen denn gerade an der Küste kann es dann sehr eng werden. Es ist wie überall, nimmt es überhand ist die Chance von der Polizei auf einem Campingplatz geschickt zu werden entsprechend größer. Überwintern in Marokko ist sehr beliebt. Wohnmobile und Campervans stehen vor allem an der Küste und auch an beliebten Freistehplätzen. Wird es dann zu viel, kommt ggf. die Polizei.
Tatsächlich habe ich noch nie gehört, dass Diebstahl oder Aufbruch von Wohnmobilen in Marokko häufig passiert, generell ist aber ein Schutz immer angebracht. Auf unserer letzten Reise haben wir gehört dass mal Campingmöbel unter dem Expeditionsmobil geklaut wurden. Der Verdacht ging aber eher dahin, dass es andere Camper haben mitgehen lassen. Dem kann man einfach Abhilfe schaffen und seine Sachen lieber im Inneren aufbewahren. Ist eh sinnvoll, wenn es sich nicht um einen Campingplatz handelt.
Anzeige
Bei der Anreise durch Südfrankreich und Spanien gibt es definitiv viel häufiger Probleme mit Diebstahl oder Aufbruch. Dort ist die Gefahr bestohlen zu werden ungleich größer. Mittlerweile warnen die Behörden sogar mittels der Anzeigetafeln in Spanien über den Autobahnen vor Betrug.
Marokko ist wenig mit Europa vergleichbar. Irgendwo ist immer irgendwer. Ob ihr mitten in der Wüste oder abgelegen im Nirgendwo seid, es ist ziemlich wahrscheinlich das früher oder später jemand hinter einer Palme oder aus dem Nichts auftaucht.
Es gibt in Marokko sehr viele Orte an denen man perfekt freistehen kann, aber es gibt auch viele gute und vor allem auch sehr günstige Campingplätze. Wer sich also unsicher fühlt, kann ganz einfach auf einen Campingplatz ausweichen und dort seine Ruhe finden. Meist kosten sie zwischen 5 und12 Euro für die Nacht.
Abzocke und Betrug an Touristen in Marokko
Wie in den meisten anderen Ländern, gibt es Abzocke und Betrugsmaschen auch in Marokko. Von einfach ärgerlich bis zu richtig teuer, kann da alles dabei sein. Wichtig ist einfach, dass ihr euch etwas informiert und so schon die gängigen Tricks und Maschen erkennt. So ist der Schutz viel höher, nicht darauf hereinzufallen.
Wir persönlich kennen kein Land das so voller Herzlichkeit, Hilfsbereitschaft und Gastfreundlichkeit ist, aber gleichzeitig auch so viele „kleine“ Betrügereien, Tricks und Maschen zu bieten hat wenn es um das Geschäft geht. Leider ist das Geschäft oft durch Freundlichkeit getarnt, so dass dadurch viele Touristen mit der Zeit sehr misstrauisch wurden. Auch die Marokkaner selbst sind davon häufig genervt, denn es schadet dem Ruf.
Übrigens wird wahrscheinlich jeder Marokko-Urlauber früher oder später mal auf einen der Tricks hereinfallen, also macht euch nichts daraus. Der beste erste Schritt ist euch vorab zu informieren und das macht ihr ja jetzt schon. Nicht alle Geschäftemacherei ist auch grundsätzlich ein Verlust für den Kunden, denn man nimmt häufig auch eine Menge Spaß, Unterhaltung und natürlich auch einen materiellen Gegenwert mit. Ob man grundsätzlich vorher eine Kaufabsicht hatte, steht auf einem anderen Blatt.
Sehr beliebte Tricks, Abzocke und Maschen in Marokko
Einige Tricks oder eben Maschen sind sehr bekannt und die meisten haben wir auch schon selbst erlebt oder von vielen anderen gehört.
Offroad unterwegs-Piste ist angeblich gesperrt
Ihr habt euch für einen Trail durch die Wüste oder eine Offroad-Strecke entschieden und fahrt los. Plötzlich taucht jemand auf und warnt: „Hier entlang ist nichts für euch! Der richtige Weg ist rechts entlang.“ Oft wird begründet, das der ursprüngliche Trail verschüttet, zu gefährlich oder gesperrt ist. Folgt ihr dem vermeintlich freundlichen Rat des Marokkaners und biegt in die andere Richtung ab, werdet ihr möglicherweise im tiefen Sand stecken bleiben oder landet im besten Fall ganz banal im Berbershop eines Händlers.
Ein Helfer, vielleicht sogar der „nette“ Mann zusammen mit seiner Familie, werden zu Hilfe eilen. Meist wird die Situation erstmal verschlimmert (so dass ihr vielleicht noch tiefer feststeckt), bevor euch dann jemand wirklich aus dem Sand zieht. Natürlich kostet das alles auch ein nettes Sümmchen… immerhin mussten ja auch viele Leute helfen.
Wie ihr so etwas vermeiden könnt: Diese Situationen passieren oft denjenigen, die nicht ganz so gut vorbereitet sind, vielleicht unsicher wirken oder wo das Fahrzeug vielleicht nicht ganz optimal für den gewählten Weg geeignet ist. Wenn ihr Abseits der Straßen in Marokko unterwegs seid, glaubt nicht jedem der euch von gesperrten Pisten etc. erzählt. Nicht immer handelt es sich um echte Hilfsbereitschaft.
Vermeintliche Hilfsbereitschaft
Viele Marokkaner sind wie der Sonnenschein an einem regnerischen Tag – freundlich, hilfsbereit und „kumpelig“. Ehrlich, die allermeisten Marokkaner sind wirklich tolle Menschen. Doch Achtung, ein paar dieser freundlichen Helfer wittern auch hier ihr Geschäft und verbergen das Hilfsangebot hinter einer List.
Besonders in lebhaften Städten wie Marrakesch kommt so etwas häufig vor. Wenn ihr euch etwas unsicher oder orientierungslos zeigt, taucht schon der scheinbare Retter auf und umgarnt mit Hilfsangeboten, natürlich für macht er das kostenlos. Am Ende landet man dann in einem Shop oder es sollte dann zumindest ein ordentliches Trinkgeld fließen. Oder er bietet sich direkt als Fremdenführer an, dann weiß man wenigstens gleich Bescheid und verhandelt im Idealfall sofort den Preis. Seid auf der Hut vor den Tricks, häufig enden solche Angebote in einem Laden.
Das Drama wiederholt sich auch auf den Wüstenstraßen von Mhamid oder ab Foum Zguid. Der Helfer in der Not kommt um euch zu warnen. Oft wird abgeraten, diese Route zu nehmen – zu schwierig und so weiter. Meist werden noch Horrorgeschichten dazu erzählt, wie z.B. dass sich hier erst kürzlich Offroader verirrt haben die dann verdurstet sind. Das Ganze scheint nur dazu zu dienen, dass einem die eigene 4×4- oder Dromedar-Wüstentour verkauft wird oder irgendwelche Komplizen als Guide für die Wüste gebucht werden.
Grundsätzlich sind wir immer gut gefahren, gleich ganz klar zu sagen was wir wollen und was nicht. Wenn jemand neben oder vor dir läuft und so tut als wäre er dein Führer, dann sprecht ihn sofort an und stellt freundlich aber bestimmt klar, dass ihr wisst wohin und alleine zurechtkommt und am Ende kein Geld gegeben wird.
Eintritt bei Sehenswürdigkeiten
Oft passiert es, dass man an Attraktionen Eintritt zahlen soll, obwohl der Besuch eigentlich umsonst ist. Manchmal löhnt man (manchmal sogar utopisch hohe Beträge) und später erfährt man, dass es nur Abzocke war.
Tipp um es zu vermeiden: Ein vorheriger kurzer Googlespaziergang hilft oft, denn meist findet ihr schon den ein oder anderen Erfahrungsbericht. In Reiseführern findet man meist auch die aktuellen Eintrittspreise.
Menschen in Warnwesten
Man trifft in Marokko ungewöhnlich viele Männer mit Warnweste. Teilweise haben so viele Leute eine Weste an dass es unübersichtlich wird. Auch wenn es eigentlich keinen Bedarf an Regelungen durch Warnwestenträger gibt, so haben auch diese Leute ihr Business damit gemacht etwas für ein kleines Entgelt zu regeln. Zu nennen wären hier beispielsweise kostenlose Parksteifen an ganz normalen Straßen. Hier kommt man nicht so einfach drum herum, aber die normalerweise sehr wenigen Dirham für die nicht bestellte Dienstleistung tun auch nicht wirklich weh. Achtung aber wenn die Forderung unangemessen hoch ist.
Fotografieren
Fotografieren in Marokko? Nur mit Erlaubnis! Dank des Bilderverbots im Islam sind die meisten Marokkaner nicht gerade Kamera-enthusiastisch. Aber Händler bilden die Ausnahme. Sie haben längst erkannt, dass Social Media ein echter Umsatzbooster ist. Also her mit den Fotos, bitte! Und das Beste daran? Bisher war das immer umsonst für uns.
In Marrakesch ist das teilweise gravierend anders. Auf dem Djemaa el Fna (dem berühmten Platz der Gehenkten) gibt es nicht nur Gaukler, Musiker, Künstler, Gebissverkäufer und Heiler sondern es wird auch mit euren Dirham für Fotos jongliert. Knipsen ist hier erwünscht, aber sicher nicht umsonst. Und je nach Motiv und Laune kann das ganz schön ins Geld gehen.
Täglich wiederholt sich dieses Schauspiel, ein wichtiger Baustein dieses Business ist das Kassieren für Fotos. Denkt bloß nicht, ihr könnt heimlich abdrücken. Irgendein Helfer hat immer ein Auge auf euch und wird euch danach um Dirham bitten. Das ist in meinen Augen keine Abzocke, sondern einfach Realität: Die Künstler hier verdienen nun mal ihr Geld damit und das sollte man akzeptieren aber vor allem vorher wissen.
Henna-Frauen und Tiere am Djemaa el Fna in Marrakesch
Henna-Frauen und Tiere am Platz der Gehenkten. Ersteres ist nervig, letzteres ist schrecklich. Berberaffen in Glitzerkostümen und Fußball-Trikots, Schlangenbeschwörer, Greifvögel, Meerschweinchen, Papageie… all das gibt es am Platz der Gehenkten. Die Tiere müssen für Fotos und zur Belustigung von Touristen herhalten. Bei unseren Aufenthalten in Marrakesch waren wir schockiert, wie viele Touristen sich auch jetzt noch mit Tieren fotografieren lassen. Bitte lasst das einfach und unterstützt diese Business nicht durch teure alberne Fotos mit gequälten Tieren!
Leider werden einem die Äffchen beim Vorbeilaufen gerne auf die Schulter gesetzt und es wird gehofft, dass der Tourist dann auch dafür bezahlt, weil’s ja so witzig ist. Dies sollte man entschieden ablehnen!
Auch wenn ihr bei den Henna-Frauen nein sagt, wird versucht etwas von der Kunst auf den Handrücken zu bringen. Natürlich kostenlos, nur damit man sieht wie es aussieht. Und hat man dann den ersten Strich auf der Haut, ist man schon drin und kommt nicht mehr weg. Dafür muss man dann natürlich zahlen.
Wie ihr aus der Situation kommt: Deutlich und bestimmt Nein sagen und weiterlaufen. Auf arabisch heißt „Nein, Danke!“ „La shukran“
Bankautomaten und kein Geldauswurf
Ist uns erst vor 3 Monaten passiert. Wir waren an einem Bankautomaten in Marokko und haben Geld mit unserer Kreditkarte abgehoben. Nur leider kam das Bargeld nicht heraus. Wir haben dann noch gewartet, aber nichts kam. Ein Fehler? Dachten wir auch, aber auf der Kreditkarte wurde das Geld schon vorgemerkt. Die Bank hatte zu und sollte auch erst am nächsten Tag wieder öffnen. Sehr ärgerlich! Leider konnten wir nicht hierbleiben bis die Bank wieder öffnet. Wir machten Fotos und schrieben uns alles auf, damit wir es unserer Bank melden konnten. Damit wird sich das schnell regeln, denn die Bank hat ja auch eine Kamera über dem Bankautomat.
Wir reichten alle Angaben online ein und 1 Woche später erhielten wir die Rückmeldung, dass aus dem Bankbericht hervorgeht, dass der Geldbetrag am Bankautomaten ausbezahlt wurde. Sie können nichts machen, wir müssen uns mit der Bank in Marokko in Verbindung setzen.
Somit waren für uns 190 € weg.
Durch dieses Erlebnis sind wir dazu übergegangen, nur noch an Bankautomaten Geld abzuheben, wenn die Filiale geöffnet ist. Dies schützt einem auch davor plötzlich ohne Kreditkarte dazustehen wenn der Automat die Karte einbehält was uns auch schon passiert ist.
Abzocke bei Händlern
Das Handeln in Marokko ist für die meisten Europäer ziemlich ungewohnt. In den europäischen Ländern geht man in einen Laden, schaut auf das Preisschild und bezahlt. Hier ist das komplett anders ( außer im Supermarkt und in bestimmten Läden).
Der marokkanische Handel läuft nach speziellen Regeln ab und ist von Traditionen bestimmt. Nicht nur Touristen müssen hier feilschen, sondern es gehört zum normalen Leben in Marokko dazu. Wir können euch nur empfehlen es schnell zu lernen und viel zu üben, dann kann es auch Spaß machen. Tipps was ihr beim Handeln beachten solltet und wie ihr die besten Preise bekommt, gibt es ganz ausführlich hier—> Handeln in Marokko! Tipps & Tricks
Zu 99% läuft ein Handel immer ähnlich ab. Freundliche Kontaktaufnahme oft mit ein paar Sprachbrocken in eurer Muttersprache und etwas Smalltalk, ab und an wird Tee angeboten oder man hat da was Besonderes im Laden. Sobald ihr im Laden seid, wird es schwierig ohne etwas zu kaufen wieder zu entkommen, da muss man schon geübt sein. Solltet ihr wirklich kein Interesse an einem Artikel haben, dann fragt niemals nach dem Preis oder fangt an zu handeln, sondern erklärt freundlich das ihr nichts kaufen möchtet.
Die 3 (für uns) besten Kindle Marokko-Reiseführer*
LONELY PLANET Reiseführer E-Book Marokko: Eigene Wege gehen und Einzigartiges erleben.
Price: 22,99 €
1 used & new available from 22,99 €
Auf den Straßen Marokkos: Verkehrsregeln, Polizeikontrollen und Kamel-Kreuzungen
Okay, okay, wir müssen zugeben: Die Verkehrsregeln in Marokko sind etwas anders als bei uns. Aber keine Sorge, du wirst schnell lernen, wie der Hase läuft – oder besser gesagt: wie die Kamel-Kreuzungen funktionieren. Hier gilt meist das Prinzip „wer zuerst kommt, mahlt zuerst“. Also Augen auf im Straßenverkehr.
Wenn du dich an diese Regel hältst und dem allgemeinen Verkehrschaos mit einer gewissen Gelassenheit begegnest (und vielleicht auch mal ein bisschen hupst), wirst du bald merken: Es geht doch alles irgendwie seinen Gang hier in Marokko. Auf der Straße wirst du LKWs voll beladen mit Stroh sehen, Auf Ladeflächen von Pickups werden Dromedare transportiert oder auch Schafe auf dem Dachträger unter einem Netz.
Es gibt sehr viele Polizeikontrollen, aber Korruption ist selten geworden, wir hatten nur korrekte Kontrollen und Touristen werden meist durchgewunken.
Ausnahme und wirklich wichtig: Wichtig ist, dass ihr bei einer Polizeikontrolle auch wirklich, wirklich immer, am Stopp-Schild anhaltet und wartet bis die Polizei euch auffordert weiter zu fahren, ansonsten müsst ihr normalerweise eine Strafe bezahlen. Den meisten Touristen passiert das nur einmal 😉 Übrigens, gelasert wird mittlerweile an allen Ecken und Enden. Anders als in Deutschland sieht man den Polizisten mit der Laserpistole meist erst wenn es zu spät ist.
Wüste Sahara an der Grenze Algerien – Erg Chegaga und Erg Chebbi
Wenn ihr durch die Wüste fahrt, sind es oft nur 10 km und weniger bis zur algerischen Grenze. Bei unserem Aufenthalt im Dezember 2023 gab es keine militärischen Grenzposten zwischen Mhamid und Foum Zguid. An der Grenze selbst sind diese aber dennoch vorhanden und ihr solltet wirklich auf gar keinen Fall auf die algerische Seite gelangen.
Erst 2023 wurden zwei Touristen die versehentlich von Marokko auf die algerische Seite, allerdings auf dem Seeweg gelangten, erschossen.
Wer sich sehr unsicher ist kann sich auch einer 4×4 Tour anschließen oder einen Guide buchen. Auch eine Nacht in einem der unzähligen Wüstencamps ist pures Sahara-Feeling.
Ohne Allradantrieb sind die Routen durch die Sandwüsten Erg Chebbi, Erg Chegaga und Erg Zaher, (alleine und je nach Fahrzeug) in der Regel nicht möglich. In der Steinwüste ist es allerdings möglich auf vielen Routen problemlos auch ohne Allrad aber mit ausreichender Bodenfreiheit zu fahren.
Diebstahl und Kriminalität in Marokko
In den großen Städten kommen Taschendiebstähle vor. Schmuck, teure Gegenstände sollten nicht auffällig getragen werden. Wertgegenstände, Geld, etc. am Körper tragen. Ist in den meisten Ländern so, also nichts dramatisches. Wir denken, dass die Chance in südeuropäischen Ländern bestohlen zu werden deutlich höher ist als in Marokko.
Diebstahl eines ganzen Campers ist eher nicht üblich und kommt wenn dann sehr selten vor.
Betteln und Steine werfende Kinder in Marokko
Betteln ist in Marokko verbreitet und viele Menschen, gerade Frauen, Behinderte und alte Menschen würden ohne fremde Hilfe nicht überleben können. Deshalb geben wir diesen Personen immer etwas. Auch im Islam ist es üblich etwas zu geben, dass wird hier auch von Einheimischen so gemacht. Die Dankbarkeit ist wirklich spürbar und ehrlich, auch wenn es nur kleine Beträge sind.
Es gibt allerdings auch zunehmend bettelnde Kinder und Erwachsene, die schwieriger sind. Gibt man ihnen nichts, werden sie aufdringlich, verfolgen dich überall hin (bis in die Bäckerei vor den Tresen wenn nötig) und ihr habt das Bedürfnis sie einfach loszuwerden und schon gebt ihr was. Dadurch wird dieser Kreislauf allerdings auch nie unterbrochen.
Steine auf Autos und Womos werfen in Marokko
Zunehmend häufiger gibt es Kinder, die mit Steinen werfen, wenn ihr nicht anhaltet oder eben nichts gebt. Wir kennen viele Reisende denen genau das passiert ist und auch uns ist es im Januar das erste Mal geschehen und der Syncro hat einen Stein abbekommen. Zwischen Chefchaouen und Fes haben wir nicht angehalten und schon flog der Stein. Die Kinder spielen auf der Straße oder kommen zur Straße gerannt wenn sie ein ausländisches Fahrzeug sehen und schon ist es passiert.
Wir haben leider kein Rezept um das zu vermeiden. Sollte es passiert sein, dann haltet an oder fahrt zurück und versucht die Kinder zur Rede zustellen und zu den Eltern zu bringen. Ihr könnt auch zur Polizei. Meistens finden die Eltern das auch nicht lustig und es wird den Kindern eine Lehre sein, denn Steine werfen ist kein Spaß und schädigt zunehmend den Tourismus im Land. Unternehmt ihr nichts, dann wird sich leider auch nichts ändern.
Zum Glück war bei uns nichts schlimmes am Syncro, aber die Foren sind voll mit Beschädigungen von Fahrzeugen und auch Verletzungen der Insassen, weil so ein Stein auch mal durch die Scheibe fliegen kann.
Wir sind mittlerweile bestimmt 15000 km in Marokko gefahren und hatten erst einmal eine Situation mit einem Steine werfenden Kind… es passiert also nicht ständig und ihr solltet auf keinen Fall Angst vor Kindern auf der Straße haben. Unzählige Rallyes und Touristen haben Kleinigkeiten an die Kinder verschenkt und je nach Situation ist es auch gut so und jeder freut sich darüber. Auch wir haben Kleinigkeiten, wie z.B. Stifte und Blöcke dabei und raten das grundsätzlich auch nicht ab. Auch wenn man jedem etwas geben wollen würde, bei der Vielzahl würde es nicht gehen und wäre auch ungerecht.
Am besten finden wir es, Geld an Schulen oder sinnvollen Organisationen (wie z.B. Kinderheime) zu spenden. Letztendlich muss das jeder aber für sich entscheiden.
Als Frau in Marokko
Wir haben viele alleinreisende Frauen getroffen und gerade in den größeren bzw. touristischen Städten ist es ein gängiges Bild. Einige Dinge die das reisen durch Marokko als Frau einfacher machen, sind folgende:
In Marokko gibt es keine Kopftuchpflicht. Man sieht manchmal schon auf der Fähre Europäerinnen die zum ersten mal Marokko bereisen ein Kopftuch tragen. Meist hat sich das schnell erledigt und spätestens am zweiten Tag ist es wieder im Koffer verschwunden. Anpassung ist gut, aber bei Touristinnen, die keine Muslima sind, ist es einfach nicht notwendig. Fühlt ihr euch selbst aber wohl mit einem Schleier, dann könnt ihr ihn natürlich auch tragen.
Was allerdings wichtig ist: Lange Kleidung! Lange Röcke oder lange weitere Hosen und Oberteile die mindestens die Oberarme bedecken und weiter geschnitten sind, solltet ihr schon tragen.
Es ist ein Klischee dass eine blonde Frau so und so viele Kamele wert sei, aber es stimmt auf jeden Fall, dass man als Blondine viel mehr auffällt und es vielleicht nicht immer so angenehm ist alle Blicke auf sich zu ziehen.
Vermeidet direkten Blickkontakt mit Männern, auch wird in Marokko kein fremder Mann einfach so zur Begrüßung umarmt, wie es in Europa der Fall ist.
Wenn ihr euch belästigt fühlt, tretet bestimmt und selbstbewusst áuf und sagt entschieden, aber freundlich „La Shukran“, also „Nein Danke“.
Nachts alleine unterwegs zu sein, ist nicht ratsam. Sollet ihr den Weg wissen wollen, fragt wenn möglich eine andere Frau.
Lasst euch in eurem Riad oder auf dem Campingplatz einen Guide oder entsprechende Touren empfehlen.
Kurzes Fazit:
Marokko ist ein tolles Land mit großartigen Menschen. Die Freundlichkeit der Marokkaner übersteigt nicht selten die der europäischen Bevölkerung. Wenn man mal weiß „wie der Hase läuft“ ist Marokko sehr einfach zu bereisen. Man lernt schnell wie die Dinge funktionieren, was Dinge kosten dürfen und wenn man dann noch einfache Regeln einhält steht einem tollen Urlaub in Marokko nichts mehr im Wege.
Nach vielen Monaten in Marokko und Westafrika, sind wir jetzt in Griechenland angekommen. Wenn ihr gerne im Handgepäck bei uns mitfahren möchtet, folgt uns doch einfach auf Instagram und/oder Facebook
Merken könnt ihr euch den Beitrag auch bei Pinterest
Die mit Sternchen (*) gekennzeichneten Links sind sogenannte Affiliate-Links. Wenn du auf so einen Affiliate-Link klickst und über diesen Link einkaufst, bekomme ich von dem betreffenden Online-Shop oder Anbieter eine Provision. Für dich verändert sich der Preis nicht.
Neuste Beiträge auf Kunstwut